ACHTUNG:
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Die israelische Regierung hat am Montag für das historische Annäherungsabkommen mit den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gestimmt. Das Votum der Minister, berichtet u.a. die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG, fiel einstimmig aus. Vor dem Hintergrund der historischen Annäherung zwischen Israel und dne VAE trafen sich am Mittwoch vergangener Woche die Botschafterin der VAE in Deutschland, Hafsa Alulama, und der israelische Botschafter Jeremy Issacharoff im neu eröffneten Gebäude des Axel Springer Verlags und diskutierten die weitreichende Bedeutung des Abkommens. Eine Zusammenfassung der Diskussion ist in der WELT nachzulesen. Dabei betonte Issacharoff, die Vereinbarung mit den Vereinigten Arabischen Emiraten gehe nicht auf Kosten der Palästinenser. „Niemand versucht die Palästinenser auszuschließen, sie schließen sich selbst aus“, sagt er und sieht eine mögliche Vermittlerrolle für die Bundesregierung: „Deutschland ist ein wichtiger Faktor und könnte uns helfen, eine neue Initiative vorzubereiten, die zu einer politischen Einigung führen könnte. Wir haben Deutschland deshalb gebeten, die Palästinenser aufzufordern, sich zu engagieren.“ Entscheidendes Hindernis sei die Passivität der Palästinenser. „Die Palästinenser weigern sich nicht nur, mit Israel zu verhandeln, sondern auch mit den USA.“ Die einzige Lösung sei aber eine politische Lösung, deshalb könne er die palästinensische Reaktion nicht verstehen, so Issacharoff. „Es scheint fast, als seien sie wütend, dass es keine Annexion gibt.“
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Das Arab Centre for Research and Policy Studies (ACRPS) mit Sitz in Qatar hat die Ergebnisse einer der größten Meinungsumfragen in der arabischen Welt veröffentlicht, an der fast 30.000 Personen aus 13 arabischen Ländern und mehr als 900 Forschern teilgenommen haben. Die Umfrage berührte Probleme, mit denen Araber sich in der Region konfrontiert sehen, sowie ihre Meinungen über globale Ereignisse. Angesichts der großen Kontroversen um Migration, die israelisch-arabischen Beziehungen sowie die bevorstehenden US-Wahlen und andere Dinge lassen die Resultate wesentliche Trends in der arabischen öffentlichen Meinung sichtbar werden. In einer Pressemeldung werden einige der wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst: "Arabische Meinungsumfrage beobachtet unter arabischen Bürgern ein enormes Verlangen nach Demokratie".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Das Ergebnis der bevorstehenden US-Wahlen wird auch im Blick auf Israel und die Nahost-Politik von großer Bedeutung sein. So spekulieren Beobachter bereits, wie sich ein Wahlsieg des Demokraten im November auf die Beziehungen der USA zu Israel auswirken könnten. Wie sehr muss Bibi also vor einem möglichen Präsidentschafts-Wechsel in den USA bangen? Wie sieht es mit Bidens Unterstützung für Netanjahus Politik aus? Ein Artikel auf den Seiten von MENA-WATCH, einem unabhängigen Nahost-Thinktank mit Sitz in Wien, geht diesen Fragen nach und beleuchtet dabei auch das Verhältnis von Vizepräsidentschaftskandidatin Kamala Harris: "Was hieße ein US-Präsident Biden für Israel?".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Im israelischen Pflege- und Altenheim Pinchas Rosen in Ramat Gan leben Shoah-Überlebende, die maßgeblich am Aufbau des israelischen Staates beteiligt waren. Seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie fürchten viele um ihr Leben und haben kaum Kontakt zu ihren Angehörigen. Die Pandemie hat den Alltag der Shoah-Überlebenden drastisch verändert, wie Oliver Vrankovic in einer Reportage für die JUNGLE WORLD deutlich macht: "Allein im Heim".
Der Link zur Reportage in der der Rubrik ISRAEL INTERN.
Nicht Geschichte, sondern Mathematik scheint den palästinensischen Schulbehörden besonders geeignet zu sein, um den Hass der zehnjährigen Kinder in Gaza und im Westjordanland anzustacheln, berichtet die TAGESPOST. So werde etwa Viertklässlern durch das Zählen von Selbstmordattentätern das Addieren und Subtrahieren beigebracht. Etwas ältere Kinder lernen Wahrscheinlichkeitsrechnung im Mathe-Buch beispielweise mit dieser Aufgabe: „Berechne, wie hoch die Chance ist, einen Juden, der in einem Auto an dir vorbeifährt, mit einem Gewehrschuss zu treffen.“ Besonder brisant: die Schulbücher werden teilwise von Mitteln der Europäischen Union und damit indirekt auch durch deutsche Steuergelder finanziert, wie der TAGESSPIEGEL berichtet. Der EU ist das Problem nicht unbekannt, denn sie wollte sich anhand einer eigenen Studie einen Überblick zu der Situation verschaffen, aber ausgerechnet dabei ist eine peinliche Panne passiert:
"Den Auftrag bekam das Braunschweiger Georg-Eckert-Institut, das Leibniz-Institut für internationale Schulbuchforschung. Im August dieses Jahres wurde ein 177-seitiges Dokument öffentlich, ausgewiesen als Zwischenbericht des Instituts. Der Inhalt erstaunt: Anders als die israelische NGO konstatiert dieser Bericht durchaus positive Entwicklungen. In Wirklichkeit ist den Verfassern eine schwere Panne unterlaufen. Sie haben schlicht das falsche Schulbuch untersucht. Alle fraglichen Beispiele, die für „Frieden werben oder Toleranz gegenüber Israelis zeigen“, stammen nicht etwa aus Lehrbüchern der palästinensischen Autonomiebehörde – sondern aus Bänden, mit denen arabische Schüler in Ostjerusalem unterrichtet werden. Diese Bücher werden aber vom Staat Israel bezahlt und gestellt."
Unterdessen berichtet die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG, dass 21 Mitglieder des Europäischen Parlaments nun die EU-Kommission aufgefordert hat, Finanzhilfen an die Palästinenser zu kürzen: "EU-Abgeordnete verlangen Stopp von Hetze gegen Israel".
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
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Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges gelangten eine Reihe von Berichten über die unerquicklichen Zustände der befreiten Überlebenden der Vernichtungslager in die amerikanische Öffentlichkeit, die belegten, dass die siegreichen US-Truppen wenig Verständnis und Mitgefühl mit den jüdischen Opfern des Nazi-Regimes hatten. Als Quelle dienten häufig Briefe und Schilderungen von GIs an Familien und Freunde. Die Nachrichten aus dem besetzten Germany lösten bei der Bevölkerung Bestürzung aus. Die Washingtoner Regierung unter Harry S. Truman sah sich massiven Vorwürfen ausgesetzt, jüdische Verbände verlangten schnelle Abhilfe. Unter diesem Druck beauftragte der Präsident am 22. Juni 1945 Earl G. Harrison mit einer Inspektion der DP-Lager in Deutschland und Österreich. Besonderes Augenmerk sollte er auf die jüdischen Überlebenden legen. Am 30. September 1945 veröffentlichte die "New York Times" einen Artikel über den Untersuchungsbericht, der als "Harrison-Report" zu einem der bedeutsamsten Dokumente der Nachkriegsgeschichte zählt. Hans-Peter Föhrding beschreibt im SPIEGEL die Hintergründe und die Ergebnisse dieses Berichts: "Sieger ohne Gespür für die Opfer".
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Während der NS-Zeit ist im Zuge von Zwangsenteignungen viel jüdisches Eigentum in den Besitz nicht-jüdischer Haushalte gekommen. Dort lässt es sich teilweise heute noch finden. Die Forscherin Caroline Lange geht den Geschichten dieser Gegenstände wissenschaftlich nach. Daniel Staffen-Quandt stellt die Forscherin und ihre Arbeit im SONNTAGSBLATT näher vor: "Die Deutschen waren in einem regelrechten Kaufrausch"
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Vergangene Woche starb die österreichisch-amerikanische Autorin und Holocaust-Überlebende Ruth Klüger im Alter von 88 Jahren nach langer Krankheit. Berühmt wurde sie mit ihrem autobiographischen Buch "weiter leben". In den vergangenen Tagen sind eine Reihe von Nachrufen erschienen, die Leben und Werk der streitbaren Jüdin würdigen: "Ruth Klügers nüchterner Bericht über ihre Jugend im KZ sorgte einst für enormes Aufsehen".
Die Links zu den Nachrufen in der Rubrik VERGANGENHEIT...
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Am gestrigen Montag hat Marc Zuckerberg angekündigt, dass Inhalte, in denen der Holocaust geleugnet oder verfälscht wird, künftig weltweit auf den Facebook-Seiten verboten sind. Als Grund gibt er zunehmenden Antisemitismus an. Warum man freilich in fast allen Ländern der Welt bisher und seit Jahren den Holocaust leugnen durfe - und warum gerade jetzt die Kehrtwende von Zuckerberg erfolgt, diesen Fragen geht Simon Hurtz in einem Beitrag für die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG nach: "Facebook will Holocaustleugnung nicht mehr dulden".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Der Fußballbundesligist Borussia Dortmund hat am Donnerstag die „Arbeitsdefinition Antisemitismus“ der „Internationalen Allianz zum Holocaust-Gedenken“ (IHRA) angenommen. Der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben und den Kampf gegen Antisemitismus Felix Klein begrüßte diesen Schritt. Er erklärte, Borussia Dortmund habe ein starkes Zeichen gegen Judenhass gesetzt. Deutschland hat im März dieses Jahres den Vorsitz der IHRA übernommen. Näheres zu den Beweggründen des Bundesligavereins ist einer Pressemeldung auf deren Homepage zu entnehmen: "Borussia Dortmund nimmt 'Arbeitsdefinition Antisemitismus' an".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Dmitrij Kapitelman, geboren 1986 in Kiew, kam 1994 als sogenannter jüdischer Kontingentflüchtling nach Ostdeutschland. Ein Jahr später zog die Familie nach Leipzig-Grünau, eine riesige Plattenbausiedlung. In einem längeren, sehr lesenswerten Interview mit der BERLINER ZEITUNG spricht Kapitelman sehr eindringlich über seine Erfahrungen als jüdischer Einwanderer im deutschen Osten, den aktuellen Antisemitismus und seine jüdische Identität. Angesprochen auf mögliche Unterschiede zu den sogenannten "Baseballschläger-Jahren" Ende der 90er und Anfang der 2000er Jahre, als ostdeutsche Skinheads und Neo-Nazis unverhüllt gewalttätig im Osten umherzogen, und dem Antisemitismus der Gegenwart, sagt Kapitelman:
"Man kann bis heute Witze über Juden oder Geflüchtete in der Kneipe erzählen. Man ist dadurch nicht im gesellschaftlichen Abseits. Leipzig ist ja eigentlich der linke Leuchtfleck in Sachsen. Die Stadt hat riesige Fortschritte gemacht. Aber die Vorurteile, die Rachsucht, die es da gab – die sind nirgendwo hin. Dazu braucht es eine gesellschaftliche Aufarbeitung, und die gab es nie. Die Baseballschläger-Jahre sind jetzt erst Thema geworden. Es hat eine Generation gedauert, um das überhaupt ins Bewusstsein zu holen. Ich sage nicht, die Wiedervereinigung sei schlecht. Ich sage nicht: Helmut Kohl ist schuld daran, dass sie mir in Grünau Kippen auf dem Arm ausgedrückt haben. Aber was mir fehlt, ist ein Diskurs darüber, was Leute aushalten mussten in den ersten Jahren. Vor allem die auf Platz drei in der demografischen Hierarchie hinter West- und Ostdeutsch: die Einwanderer. Und was für eine Ironie, dass der Staat sagte: „Wir holen jetzt die Juden aus dem antisemitischen Osteuropa in die Sicherheit.“ Das ist nicht Sicherheit, wo ich war. Wirklich nicht. Ich hatte ein viel sichereres Leben in Kiew als in Grünau."
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Die sozialen Medien haben sich zu einem Raum des Hasses und der Unwahrheit entwickelt. Ohne diese digitalen Brandbeschleuniger sind wachsender Antisemitismus und die rechtsextremen Wahlerfolge ebenso wenig zu verstehen wie die jüngste Welle rechter Gewalt. Maik Fielitz und Holger Marcks gehen in ihrem nun vorliegenden Buch "Digitaler Faschismus: Wie die sozialen Netzwerke den Aufstieg der Rechten ermöglichten" dieser fatalen Entwicklung und ihren Ursachen auf den Grund. Eindrücklich zeigen sie, mit welchen manipulativen Techniken rechtsextreme Akteure in den sozialen Medien versuchen, Ängste zu verstärken, Verwirrung zu stiften und Mehrheitsverhältnisse zu verzerren. In Interviews mit der BERLINER ZEITUNG und dem BAYRISCHEN RUNDFUNK äußern sich die Autoren zu ihren Erkenntnissen. U.a. kommen sie dabei auch auf das sogenannte "Paradox der Toleranz" zu sprechen:
"Das ist ein Theorem von Karl Popper. Es drückt aus, dass demokratische Akteure Intoleranz gegenüber den Intoleranten walten lassen müssen, wenn sie ihre eigenen Freiheiten verteidigen wollen. Im digitalen Kontext ist das gleich doppelt schwierig. Mark Zuckerberg sagt etwa, er wolle kein Schiedsrichter der Wahrheit sein. Von dieser Toleranz profitieren aber genau die Akteure, die sich nicht bestimmten Standards verpflichtet fühlen. Man muss also an die Strukturen gehen, die die Techunternehmen bereitstellen. Sie sind liberal – und befeuern doch die Intoleranz."
Die Link zu den Interview in der Rubrik RECHTSRADIKALISMUS.
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Einst wurde den Menschen die Zunge herausgeschnitten, wenn sie Gott lästerten. Heute darf man über Jesus lachen, die Evangelien oder auch Buddha verspotten. Im Umgang mit dem Islam aber scheinen andere Regeln zu gelten, beklagt der Schriftsteller und Philosoph Pascal Bruckner in einem Essay für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG und fragt sich, ob unter dem Deckmantel des Antirassimus eine Rückkehr der religiösen Zensur droht. U.a. schreibt er:
"Es ist eine hervorragende Sache, dass wir uns heute in Frankreich über Jesus, den Papst und die Evangelien lustig machen können, ohne uns der geringsten Gefahr auszusetzen. Doch es ist bedenklich, dass Vertreter einer einzigen Religion, jener von Mohammed, den Status der Unberührbarkeit reklamieren und Leute mit dem Tod bedrohen, wenn sie sich ihrer Ordnung widersetzen. Eine Demokratie darf das nicht hinnehmen. Vielmehr muss sie sich dauernd der schwierigen Aufgabe stellen, die Religionsfreiheit genauso zu schützen wie die Freiheit, Religionen zu kritisieren. Einzig Gläubige zu unterdrücken oder sie an der Ausübung ihres Glaubens zu hindern, ist verboten."
Der Link zum Essay in der Rubrik INTERRELIGIÖSER DIALOG
Gerade erst haben die jüdischen Gemeinden in aller Welt das Fest Simchat Tora gefeiert. Das Fest schließt sich direkt ans Laubhüttenfest an, und es heißt übersetzt „Freude der Thora“, also das Fest der Thora, der Freude am ersten Teil der hebräischen Bibel – der Bücher, die einen Bogen schlagen von der Erschaffung der Welt bis zum Tod des Moses am Ende von Sklaverei und 40 Jahren Wanderung in der Wüste. Die Thora also als Herz der Bibel, der Heiligen Schrift, des wahrscheinlich am weitesten verbreiteten Buchs der Welt. Wie aber ist sie enstanden, die Bibel, und wann wurde sie zu einer "heiligen" Schrift? Darüber sprach DEUTSCHLANDRADIO mit Konrad Schmid, Professor für Altes Testament an der Universität in Zürich. Auf die Frage, ob die jüdische Bibel älter sei als die christliche, antwortet er:
"Das ist eine sehr komplexe Frage. In groben Zügen müsste man das natürlich bejahen. Die hebräische Bibel mit ihren drei Teilen – Thora ("Gesetz"), Nevi’im ("Propheten") und Ketuvim ("Schriften") – dürfte wahrscheinlich so etwa Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus abgeschlossen worden sein, während die jüngsten christlichen Schriften erst Mitte des zweiten Jahrhunderts niedergeschrieben werden. Aber es kann durchaus sein, dass sich die Formierung der jüdischen und der christlichen Bibel in einem gewissen wechselseitigen Prozess gegenseitig begünstigt hat."
Der Link zum Gespräch in der Rubrik INTERRELIGIÖSER DIALOG.
Antisemitismus ist eine nicht zu leugnende Realität in Deutschland - und auch noch und immer wieder in den christlichen Kirchen. Die Evangelischen Akademien haben sich vor diesem Hintergrung in einem Netzwerkprojekt mit Geschichte und Gegenwart der protestantischen Judenfeindschaft beschäftigt, um vor allem jene theologischen und religiösen Quellen christlicher Judenfeindschaft zu bekämpfen, die ein massives Hindernis im christlich-jüdische Dialog darstellen. Darüber hat das unabhängige Portal junger Theologinnen und Theologen namens DIE EULE ein Gespräch mit Klaus Holz geführt. Holt ist Generalsekretär der Evangelischen Akademien in Deutschland und hat bis Ende 2019 das Netzwerkprojekt „Antisemitismus und Protestantismus“ geleitet. Zu Beginn des Gesprächs stellt er fest:
"Zunächst muss man einmal sagen, dass die evangelischen Kirchen sich seit dem Holocaust und verstärkt seit den 1980er-Jahren ganz deutlich gegen Judenfeindschaft und für die Solidarität mit Jüdinnen und Juden aussprechen. Das ist nach der Geschichte des protestantischen Judenhasses bis zur Shoah nicht selbstverständlich so zu erwarten gewesen. Trotzdem sind unter Protestant:innen die Zustimmungsrate zu antisemitischen Äußerungen ähnlich hoch wie im Bevölkerungsdurchschnitt."
Der Link zum Gespräch in der Rubrik INTERRELIGIÖSER DIALOG.
Christian Wulffs Satz "Der Islam gehört zu Deutschland", den er vor zehn Jahren gesagt hat, hat zu einer schematischen Debatte geführt, meint die Anwältin und Publizistini Seyran Ates in einem Beitrag für CICERO. Sie ist Gründerin der liberalen Ibn Rushd-Goethe Moschee in Berlin. Sie hält den Satz von Wulff für ein "politisches Statement wie aus dem Buch „Politik für Dummies“. Generisch, voreilig und provokativ. Es war und bleibt ziemlich ambitioniert, dass ein europäischer Staatsmann tatsächlich versucht hat, eine dezentralisierte Religion, die ihren Ursprung nachweislich nicht in Europa hatte, mit 1,8 Milliarden Anhängern, ohne theologische Hierarchien und mit einem knapp 1.400 Jahre alten interpretationsbedürftigen Heiligen Buch als Bezugspunkt, in einer so simplen Weise zusammenzufassen."
Natürlich lebten die allermeisten Muslime in Deutschland rechtstreu, aber:
"Was wir aber nicht leugnen können ist, dass muslimische Parallelgesellschaften entstanden sind, in denen Probleme existieren und aus denen heraus es zu Problemen kommt. Seit Jahren weise ich darauf hin. Probleme zu benennen bedeutet nicht, sich gegen eine Religion oder Ethnie zu stellen, sondern sich ernsthaft um Lösungen zu bemühen."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSER DIALOG.
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Der Kurzfilm »Masel Tov Cocktail«, entstanden als Koproduktion zwischen der Filmakademie Baden-Württemberg, dem Südwestrundfunk und Arte, steckt voller Energie. Das hat sowohl mit dem vorgelegten Tempo zu tun als auch mit der Thematik und wie mit ihr umgegangen worden ist. Die Idee des Films besticht durch ihre Einfachheit: »Man wächst als Jude in Deutschland auf und hat allerhand Alltagserlebnisse ..., und das wollten wir erzählen«, so beschreibt es Arkadij Khaet selbst, der gemeinsam mit Mickey Paatzsch Regie geführt hat. Katrin Diehl stellt den halbstündigen Film, der online in der Mediathek der ARD zu greifen ist, in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG näher vor: "Ein Cocktail voller Energie".
Der Link zum Beitrag und zum Film in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Naheu alle jüdischen Familien Europas hatten durch Weltkrieg und Holocaust Tote zu beklagen, die meisten Synagogen waren verbrannt. Und trotzdem entschieden sich einige, ins "Land der Täter" zurückzukehren oder zu bleiben. Manche setzten große Hoffnungen in die DDR, die sich als antifaschistischer Staat definierte. Doch wie lebten Juden in dem atheistischen Land? Zwei Zeitzeugen aus Sachsen, Renate Aris und Herbert Lappe, erzählen für den MDR ihre Geschichte: "Ich war ein DDR-Bürger und auch jüdisch"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist: Ausgehend von diesem Zitat aus dem Buch Genesis hat der Jerusalemer Rabbiner Benjamin Lau eine Handreichung zum Umgang homo-, bi- und transsexuellen Menschen (LGTBQ) in Familien und religiösen Gemeinschaften herausgegeben. Das Dokument mit dem Titel Partnerschaft und Beziehung für Mitglieder der LGTBQ-Gemeinschaft sei keine Abhandlung zur Halacha, sondern »versucht, den Weg für ein mögliches Leben in der Realität des Lebens zu ebnen«, schreibt Lau. Andrea Krogmann hat sich die Handreichung für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG genauer angesehen: "Rabbiner veröffentlicht Ratschläge für Umgang mit Homosexuellen".
Der Link zu ihren Eindrücken in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
75 Jahre nach Kriegsende Zeit für einen Perspektivwechsel? Im Dokumentarfilm "Germans & Jews Eine neue Perspektive" diskutieren nichtjüdische Deutsche und in Deutschland lebende Juden über ihre hochsensible Beziehung zueinander. Herausgekommen ist ein erfrischend offener Austausch über Antisemitismus und deutsche Schuld aus heutiger Sicht. Besonders wertvoll auch mit Blick auf aktuellere rechtsextreme und antisemitische Tendenzen in Deutschland. Gleichzeitig unbequem und provokant, unerwartet und aufschlussreich. Zu Wort kommen auch Persönlichkeiten, wie der verstorbene Holocaust-Forscher Fritz Stern, der deutsch-jüdische Schriftsteller Rafael Seligman oder der deutsche Rockmusiker Herbert Grönemeyer. Obwohl der Film bereits 2016 fertiggestellt und bereits auf zahlreichen Filmfestivals gezeigt wurde, ist er erst jetzt als DVD beziehungsweise auf der Online-Streamingplattform Amazon Prime Video veröffentlicht worden, wie José García für die TAGESPOST berichtet: "Ein historisch belastetes Verhältnis".
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In einem energischen Essay für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG beklagt Alexander Kissler, dass die Kirchen sich immer mehr als politische Akteure mit linker Agenda verstünden – nicht nur, aber besonders in Deutschland. So verraten sie ihre Botschaft, vertiefen die gesellschaftliche Spaltung und werden überflüssig, meint er:
"Heute verkennen die Kirchen, dass die politisierende auch die prinzipiell spaltende Kirche ist. Um diesen Eindruck zu verwischen, suchen sie Gesprächspartner, bei denen sanftes Einverständnis zu erwarten ist. Nicht mit FDP oder AfD findet der vielbeschworene Dialog statt, sondern vor allem mit Grünen, Linkspartei, SPD. Der typische Satz des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf, Glaube sei politisch, verkennt, dass der Zielpunkt religiöser Hoffnung, Erlösung, sich nur individuell ereignen könnte. In ihrem antiindividualistischen Furor wenden die Kirchen sich von dieser urchristlichen Botschaft ab."
Der Link zum Essay in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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Job, Mann, Kind – und all das bitte immer perfekt und erfolgreich. Mit charmant-rüdem Humor erzählt die israelische Autorin Liat Elkayam in ihrem Debüt „Aber die Nacht ist noch jung“ von den Ansprüchen, die an heutige Frauen gestellt werden und davon, wie zerstörerisch sie sind. Carsten Hueck hat den Roman für DEUTSCHLANDRADIO gelesen: "Die Mutter als Maschine".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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