Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
10.11.2020 - Nr. 1922

ACHTUNG:

Die nächste Tagesausgabe erfolgt am Freitag, 13. November 2020.


Guten Tag!

Nr. 1922 - 10. November 2020



"Der Biden-Sieg beendet jede Chance darauf, dass Trumps Plan zur Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts umgesetzt wird, der unter dem Namen „Peace to Prosperity“ oder als „Deal des Jahrhunderts“ bekannt geworden ist." Mit dieser Erkenntnis beginnt Tovah Lazaroff in der "Jerusalem Post" seine Überlegungen darüber, wie unter einem Präsident Biden seines Erachtens "von wichtigen Eckpunkten der Nahostpolitik seines Vorgängers abkehren wird". Seine Analyse, die in deutscher Übersetzung auf MENA-WATCH zu lesen ist, macht deutlich, dass man in Israel mit dem Sieg Bidens nicht unbedingt sehr glücklich ist. In der WELT greift Christine Kensche gleichfalls die "große Biden-Skepsis des Nahen Ostens" auf: "In Jerusalem, Kairo, Riad und Abu Dhabi hatte man sich eine zweite Amtszeit Trumps gewünscht. Hier befürchten viele, dass Biden zum israelkritischen und iranfreundlichen Obama-Kurs zurückkehren könnte." Dieser Skepsis hält sie jedoch Einiges entgegen, um zu dem Fazit zu gelangen:
"Biden ist nicht Trump, aber auch nicht Obama. Er wird wohl einen Mittelweg wählen, der Menschenrechtsfragen nicht außer Acht lässt, aber amerikanische Sicherheitsinteressen im Zweifel überordnet. Er wird versuchen, alle Seiten einzubeziehen, was Trump nicht in den Sinn kam."
Ähnlich sieht das auch der ehemalige ARD-Korrespondent in Israel Richard C. Schneider, der für die ZEIT analysiert, was sich in der Nahost-Politik unter einem Präsidenten Biden wohl ändern mag. "Joe Biden ist ein überzeugter Unterstützer Israels, ebenso Kamala Harris. Beide gehören zum moderaten Flügel der Demokraten, für sie ist die Allianz mit dem jüdischen Staat eine Selbstverständlichkeit", schreibt er und konstatiert nüchtern:
"Biden ist ein Befürworter der Zwei-Staaten-Lösung, er wird schnell die diplomatische Vertretung der USA in Ostjerusalem wieder in Funktion setzen und das Büro der Palästinenserorganisation PLO in Washington dürfte rasch wiedereröffnet werden. Und ohne Zweifel wird die amerikanische Finanzhilfe für die Palästinensische Autonomiebehörde ganz rasch wieder fließen."
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Während alle Welt auf den Ausgang der Präsidentschaftswahlen in den USA konzentriert war, hat Israel nahezu unbemerkt eine Beduinensiedlung im Westjordanland zerstört, brichtet Inga Rogg für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG. Dadurch seien mit einem Schlag mehr als siebzig Personen obdachlos geworfen, die Hälfte von ihnen Kinder. Die Militärverwaltung habe ihre Zerstörung damit begründet, dass die Beduinen die Siedlung illegal errichtet hätten, weshalb auch das Oberste Gericht Israels nach jahrelangem Rechtsstreit den Einspruch der Bewohner abgelehnt hatten. Pikant bei alledem ist auch, wie Jochen Stahnke in der FAZ ergänzt, dass die dort lebenden Beduinen von der EU unterstützt wurden. Weiter berichtet Stahnke:
"Eine derartige Operation hat es nach Angaben der Vereinten Nationen seit mehr als vier Jahren nicht mehr gegeben. Laut Angaben der EU-Vertretung in Israel belegt der großangelegte Abriss den wachsenden Trend an Konfiskationen und Zerstörungen palästinensischer Einrichtungen in diesem Jahr. Zudem seien etwa 52 palästinensische Schulen ebenfalls von Abriss bedroht, gab die EU am Donnerstag bekannt."
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Bereits letzte Woche wurde bekannt, dass Benjamin Netanjahu den rechtsgerichteten Effi Eitam als Nachfolger für Yad-Vashem-Direktor Avner Shalev vorgesehen hat. Immer mehr jüdische Organisationen und Überlebende protestieren freilich gegen die Berufung des rechtsextremen Politikers, wie die schweizer-jüdische TACHLES und die FRANKFURTER RUNDSCHAU berichten. Effi Eitam sei ein "ultrarechter Araberhasser und Siedlerfreund" schreibt etwa Inge Günther und geht auf die Hintergründe der umstrittenen Berufung ein:
"Umso mehr wird vermutet, dass Netanjahus Wahl vor allem deshalb auf den 68-jährigen Eitam fiel, um die nationalrechte Anhängerschaft bei der Stange zu halten. Ohne ihren Rückhalt dürfte es für den Premier schwer werden, den gegen ihn laufenden Korruptionsprozess zu überstehen. Politische Kriterien müssten allerdings bei der Besetzung von Yad Vashem außen vor bleiben, schrieb Colette Avital, die dem Dachverband israelischer Holocaust-Überlebender vorsteht, an Netanjahu und Kabinettsmitglied Elkin".
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.

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Eine der letzten Zeitzeugen des Holocaust feiert am 5. November 2020 ihren 99. Geburtstag. Als Margot Bendheim 1921 in Berlin geboren, überlebte Margot Friedlander als einzige aus ihrer Familie die Shoah. Im KZ Theresienstadt lernte sie ihren Mann Adolf kennen, mit dem sie nach der Befreiung in die USA auswanderte. Erst nach dessen Tod Ende 1997 begann sie ihre Geschichte aufzuschreiben. 2003 besuchte sie zum ersten Mal nach dem Krieg ihre Heimatstadt Berlin und übersiedelte kurz vor ihrem 90. Geburtstag dorthin zurück. Der israelische Journalist Igal Avidan hat ihr ein bewegendes Porträt gewidmet, das am 5. November, dem Tag von Margot Friedlanders Geburtstag, im SWR ausgestrahlt wurde. Das Manuskript der Sendung steht zum Download bereit und die Sendung selbst ist als Audio-Stream abrufbar: "Das Leben als Überlebende".
Die Links dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

In seiner kürzlich veröffentlichten Enzyklika "Fratelli tutti" hat Papst Franziskus den erstarkenden Nationalismus in vielen Ländern heftig kritisiert. Er sei ein gesellschaftlich-politisches Gift, das vielfältiges Elend hervorbringe, namentlich die Ausgrenzung und Unterdrückung ganzer Bevölkerungsgruppen. So klar hat noch kein Pontifex zuvor gesprochen. Mit einer Ausnahme: Pius XI. Er sah im Nationalismus die Triebfeder schlechthin für den rassischen Antisemitismus, namentlich in NS-Deutschland. Pius XI. war entschlossen, diesen Zusammenhang in einer Enzyklika darzulegen und den übertriebenen Nationalismus als Brutstätte für Rassismus und Antisemitismus zu verurteilen. Das Schreiben sollte sein Vermächtnis werden an die Welt. Doch dazu kam es nicht. Papst Pius wurde hingehalten und am Ende ausmanövriert, wie Klaus Kühlwein in einem Beitrag für FEINSCHWARZ darlegt: "Pius XI.: Enzyklika gegen Nationalismus-Rassismus".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

1942 fotografierten und untersuchten zwei junge Wiener Anthropologinnen 106 jüdische Familien im deutsch besetzen Polen. In der Stadt Tarnów wollten sie angeblich „typische Merkmale der Ostjuden“ erforschen. Sie wussten von der bevorstehenden Deportation und drängten deshalb zur Eile. Insgesamt erfassten und fotografierten sie 565 Männer, Frauen und Kinder. Fast alle wurden wenige Monate später im Holocaust ermordet. Nur etwa 25 Überlebende konnten später berichten. Ihre Zeugnisse, die Bilder und biographischen Daten der Ermordeten ermöglichen es, das Leben, die Verfolgung und Vernichtung der 25.000 Juden von Tarnów zu erzählen – am Beispiel von Familien, deren Namen, Berufe und Fotos sich zufällig erhalten haben. Und genau dies hat Margit Berner getan. Jetzt liegt das Ergebnis ihrer Forschungen vor: "Letzte Bilder. Die ,rassenkundliche‘ Untersuchung jüdischer Familien im Ghetto Tarnów 1942". Klaus Taschwer hat sich den eindrucksvollen Band für den STANDARD angesehen: "Die letzten Fotos vor der Vernichtung".
Der Link zu seinen Eindrücken in der Rubrik VERGANGENHEIT...

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Der Umgang mit Judenfeindlichkeit und Rassismus sollte ein verbindlicher Bestandteil der Lehrerausbildung werden, fordert im Interview mit DEUTSCHLANDRADIO der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein. Angesichts des wachsenden Judenhasses sehe er auch die Schulen in der Pflicht, jüdisches Leben als Teil der kulturellen Vielfalt in Deutschland stärker sichtbar zu machen. Zudem forderte Klein eine Meldepflicht für antisemitische Vorfälle in jedem Bundesland. Pädagoginnen und Pädagogen seien oftmals nicht in der Lage, Antisemitismus zu erkennen und damit umzugehen. Die Dringlichkeit des Handlungsbedarfs unterstreicht er u.a. mit folgender Bemerkung:
"Das Wort „du Jude“ ist leider verkommen zu einem Schimpfwort auf vielen deutschen Schulhöfen. Wir erleben, dass muslimische Schülerinnen und Schüler nicht zum Unterricht erscheinen wollen, wenn der Holocaust thematisiert werden soll, und es gibt auch absolut nicht hinnehmbare Chats von Schülergruppen, wo zum Beispiel ein Bild von Anne Frank gezeigt wird, mit einer Werbung für Tiefkühlpizza unterlegt, wo dann steht, die Ofenfrische. Lehrerinnen und Lehrer sind oftmals nicht in der Lage, mit diesen antisemitischen Dingen umzugehen."
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Ein erschreckendes Kalendarium der Hassverbrechen im 21. Jahrhundert bietet das neue Buch des ehemaligen Leiters des Zentrums für Antisemitismusforschung Wolfgang Benz »Vom Vorurteil zur Gewalt. Politische und soziale Feindbilder in Geschichte und Gegenwart«, das kürzlich im Herder Verlag erschienen ist. Darin analysiert Benz, wie Vorurteile, Ressentiments und Stereotype entstehen und blutige Gewaltakte entzünden. In einem längeren Gespräch mit dem NEUEN DEUTSCHLAND erläutert Benz seine Einschätzungen u.a. zu Verschwörungsmythen, Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Islamophobie. Auf die Frage, ob er noch glaube, dass sich die Menschen bessern könnten, antwortet er:
"Ganz offenbar gelingt ihnen das nicht. Ich hatte nie die Hoffnung, dass man Vorurteile, ob antisemitisch, antimuslimisch, rassistisch oder homophob, gänzlich aus der Welt schaffen könnte. Ich bin allerdings wohl noch etwas resignierter, pessimistischer geworden angesichts der augenblicklichen Konjunktur von Verschwörungstheorien. Wenn selbst ernannte Sachverständige wie ein durchgeknallter Koch oder ein verwirrter Deutsch-Rapper den Holocaust leugnen und auch die offensichtliche Pandemie nicht wahrhaben wollen und ihre abstrusen, obskuren Vorstellungen ein williges Publikum finden, so finde ich dies höchst beunruhigend."
Der Link zum Gespräch in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

„Ich habe nicht einem Juden auch nur ein einziges Haar gekrümmt“, das beteuerte der gläubige evangelische Christ und Experte des antiken Judentums, Gerhard Kittel, einer der einflussreichsten Theologen der Hitlerzeit, in seiner 1946 verfassten Rechtfertigungsschrift „Meine Verteidigung“. Alternative Fakten, so könnte man das mit trumpschen Worten beinahe beurteilen, denn bei Gerhard Kittel, der aus dem schwäbischen Pietismus stammte, gingen christliches Bekenntnis, leidenschaftlicher theologischer Antijudaismus und veritabler völkischer Antisemitismus sehr wohl zusammen, wie Manfred Gailus, Professor für Neuere Geschichte am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin, in einem lesenswerten Beitrag für den TAGESSPIEGEL aufzeigt: "Ein Theologe als geistiger Mittäter".
tagesspiegel
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

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An das Collège de France berufen zu werden, gilt in der akademischen Welt als Ritterschlag. Das 1530 gegründete Forschungsinstitut mit Sitz in Paris umfasst gut 50 Lehrstühle, die von der Kosmologie über die Sprachphilosophie bis zur Informatik alle Wissenschaftszweige abdecken. Seit 2007 lehrt dort der Theologe und Alttestamentler Thomas Römer und es ist ihm sogar noch eine besondere Ehre zuteilgeworden: 2019 ist er als erster Ausländer zum «Administrateur», also zum Leiter, des Collège de France ernannt worden. Im Interview mit der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG geht er auf das Verhältnis von Religion und säkulare Gesellschaft in dem laizistischen Frankreich ein und hat dabei insbesondere das Verhältnis zu den Muslimen im Blick. Zur Rolle der Religion bekennt er zunächst:
"Ich bin ein Verfechter der Laizität, natürlich muss der Staat neutral sein, und die Religion zu lobpreisen, liegt mir fern. Nur glaube ich, dass Religion einfach keine reine Privatsache ist. Sie ist ein Teil des öffentlichen Diskurses, sie hat die Geschichte und die Gegenwart stark beeinflusst, sie im Guten wie im Schlechten geprägt."
Auf die Frage, ob man daraus schließen könne, dass man mehr reden müsste über die Religionen, zum Beispiel in den Schulen, antwortet er:
"Ja! Über Jahrzehnte hinweg hat man es nicht geschafft, einen laizistischen Religionsunterricht einzurichten. Die Schulkinder werden zwar mit den antiken Klassikern vertraut gemacht, sie lesen Homer und erfahren etwas über das Gilgamesch-Epos. Aber sobald es um die Bibel und den Koran geht, beginnt das Schweigen. Wenn die Franzosen bezüglich Christentum, Judaismus oder Islam etwas lernen, dann hauptsächlich in privaten Institutionen. Ich halte das für ein grosses Problem, da so eine gemeinsame Wissensbasis fehlt."
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Über die Jahrhunderte entstanden in Judentum, Christentum und Islam auffallend ähnliche Vorstellungen von Paradies und Hölle – mit ihren je unterschiedlichen Abteilungen für unterschiedliche Grade der Belohnung und Bestrafung. Doch wie kam es zu dieser Ähnlichkeit? Und wo liegen die Differenzen in den Vorstellungen von Himmel und Hölle in Christentum, Judentum und Islam? Dies erläutert in einem Beitrag für KATHOLISCH.de Stefan Schreiner, Seniorprofessor für Religionswissenschaft und Judaistik an der Universität Tübingen: Die "Sieben Pforten des Paradieses" und die "Sieben Pforten der Hölle"
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT

Im Angesicht des islamistischen Terrors wird in Frankreich erregt darüber diskutiert, wie sich das laizistische Prinzip durchsetzen lässt. Zur Debatten stehen neue Verbote von Kopftuch und Schleier, zudem wird die Linke schuldig gesprochen, weil sie zu vieles toleriert habe. Suzanne Krause gibt für DEUTSCHLANDRADIO einen Überblick zur Diskussion in Frankreich. Der Frage, warum ausgerechnet Frankreich so sehr den Hass der Islamisten auf sich ziehe, geht der Philosoph und Publizist Pascal Bruckner in einem lesenswerten Essay in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG nach. Bruckner schreibt:
"Die französische Laizität besteht aus zwei Dingen: Sie ermöglicht die friedliche Koexistenz der verschiedenen Kulte – aber sie erlaubt es auch, auf jeden Kult zu verzichten. Die Laizität schützt die Religionen, und zugleich schützt sie uns vor den Religionen. Genau das ist es denn auch, was die Fundamentalisten wahnsinnig macht: Frankreich ist nicht verhasst, weil es die Muslime unterdrückt, sondern weil es sie befreit."
Vor diesem Hintergrund ermutigt er dazu, die eigene Stärke, die der Laizität innewohne, nicht zu unterschätzen:
"Die Gottesverrückten sind schwächer, als sie denken, denn wir haben in ihrem Innersten bereits Besitz von ihnen ergriffen. Wir belagern ihre Köpfe, wir geistern durch ihre Seelen. Die Fundamentalisten wollen bei uns einfallen, sie hoffen, nach dem Scheitern der zwei ersten eine dritte Eroberung Europas einzuleiten. Dabei werden sie ihrerseits erobert, wider Willen werden sie durch den Kontakt mit uns verändert, und diese Ansteckung versetzt sie in Schrecken."
Links zum Thema in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

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So wie die USA während der 60 Jahre insgesamt immer vielfältiger geworden ist, so gilt dies auch für die jüdische Gemeinschaft des Landes. Dabei mag es überraschen, dass heute gemäss einer Studie der kalifornischen Stanford University 12 bis 15 Prozent der amerikanischen Juden nicht-weiß sind: ob durch Geburt, Adoption, Heirat oder Konversion. Und dabei erfahren diese „Jews of Color“ den Rassismus der Weißen nicht nur ausserhalb der jüdischen Gesellschaft, sondern erleben auch Ausgrenzung und Zurückweisung in ihren Synagogen und Gemeindehäusern, wie Rita Schwarzer in einer Reportage für DEUTSCHLANDRADIO schildert: "Ein Kampf für grundlegende Gerechtigkeit"
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

In vielen Stadtvierteln in Europa war Jiddisch mal Umgangssprache – an Orten, wo es geschlossene jüdische Milieus gab. Das ist seit der Shoah anders. Doch in Antwerpen sprechen vor allem orthodoxe Jüdinnen und Juden noch Jiddisch miteinander. Margalit Berger und Anja von Cysewski haben dem Viertel für DEUTSCHLANDRADIO einen Besuch abgestattet und dabe einer traditionsreichen Muttersprache begegnet: "In Antwerpen spricht man noch Jiddisch".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Eine der wichtigsten jüdischen Stimmen dieser Generation ist für immer verstummt: Rabbi Jonathan Sacks ist am Samstagmorgen im Alter von 72 Jahren verstorben. Er war u.a. von 1991 bis 2013 Oberrabbiner der Vereinigung orthodoxer Gemeinden des Vereinigten Königreichs und des Commonwealths. Und zugleich galt er weit über die innerjüdischen Kreise hinaus als eine der bedeutendsten jüdischen Persönlichkeiten der Gegenwart, wie in den Nachrufen der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG und der schweizer-jüdischen TACHLES deutlich wird: "Trauer um Rabbi Jonathan Sacks".
Die Links dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

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Massenweise Austritte, schwindende Finanzkraft: Die jüngst tagende Synode der evangelischen Kirche hat über Wege aus der Krise beraten. „Kirche ist Zukunft“, lautete der Titel der Tagung, die wegen der Pandemie ausschließlich digital ablief. Ein Vorschlag zur Steuerentlastung junger Mitglieder wurde gestrichen. Ratschef Bedford-Strohm forderte, die Kirche müsse sich ihrer Fehler bewusst werden, wie die WELT und KATHOLISCH.de berichten: "Wir können nicht so weitermachen".
Die Links dazu in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

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1933 flieht Ludwig aus Nazi-Deutschland nach Tel Aviv. Der hebräischen Sprache kaum mächtig, arbeitet er sich mit großer Energie und sonnigem Gemüt vom Orangenpflücker zum Prokuristen hoch. Gerade noch rechtzeitig holt er seine Eltern und Geschwister nach Palästina und rettet damit ihr Leben. Als er 1940 die schöne Hannah trifft und die beiden heiraten, zeichnet sich eine glückliche Zukunft ab. Doch persönliche Schicksalsschläge und die politische Unsicherheit im neu gegründeten Staat Israel lassen bei Ludwig und Hannah die Sehnsucht nach der deutschen Heimat wachsen. Zusammen mit Sohn Rafael kehren sie in ein Deutschland zurück, wo die Vorurteile gegen Juden keineswegs der Vergangenheit angehören. Für den Sohn - den Publizisten Rafael Seligmann - ist dieses Scheitern an den realen Verhältnissen auch ein ganz persönliches Thema, das er nun in einem bemerkenswerten Buch verarbeitet hat. Klaus Hillenbrand hat es für die TAZ gelesen: "Enttäuscht vom Leben in Tel Aviv".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



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