ACHTUNG:
Guten Tag!
Mitte Juli wird der amerikanische Präsident in den Nahen Osten reisen, konkret nach Israel und Saudi-Arabien. Ein Hauptinteresse seiner Reise, liege darin, die Sicherheitsarchitektur der gesamten Region nachhaltig zu verändern: "Ihm geht es um militärische Zusammenarbeit, um eine US-geführte neue regionale Sicherheitsarchitektur, die Visionäre bereits als "nahöstliche Nato" propagieren", so Peter Münch und Dunja Ramadan in ihrem Beitrag für die SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG, in dem sie die Hürden und Chancen einer solchen Nahost-Sicherheitsallianz ausloten. Ähnlich auch Tamir Hayman und Eldad Shavit, die in einem Beitrag für das schweizer Portal AUDIATUR eine längere Analyse der amerikanischen Interessen vorlegen und im Blick auf die neue arabische Annäherung an Israel zu dem Biden-Besuch ebenfalls betonen:
"Der Besuch hat das Potenzial, den Trend zur Normalisierung zwischen Israel und den arabischen Ländern im Allgemeinen und Saudi-Arabien im Besonderen zu vertiefen. Auch wenn die Chancen für die Schaffung eines regionalen NATO-Bündnisses gering sind, ist die Formulierung eines Fahrplans für engere Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien für alle Seiten von strategischer Bedeutung."
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Die im Mai im Westjordanland getötete Reporterin des TV-Senders Al-Jazeera ist nach Angaben des US-Außenministeriums wahrscheinlich durch Schüsse des israelischen Militär ums Leben gekommen. Die forensische Analyse der Kugel habe allerdings keine eindeutige Schlussfolgerung ergeben, da sie stark beschädigt gewesen sei, teilte ein Ministeriumssprecher am Montag in Washington mit, wie mehrere Medien melden. Vor diesem Hintergrund berichtet Joseph Croitoru in der BERLINER ZEITUNG, dass die getötete Al-Jazeera-Journalistin Schireen Abu Akleh kein Einzelfall gewesen sei. Croitoru schildert die Untersuchungsergebnisse des in Ramallah ansässigen palästinensischen Center for Development and Media Freedom (MADA), demzufolge es 2021 insgesamt 562 Verstöße gegen die Pressefreiheit gab, von denen 368 Israels Militär und Polizei, 123 die palästinensischen Sicherheitsorgane zu verantworten hätten. Bei den Verstößen habe es sich um physische Angriffe, Behinderung der Berichterstattung sowie Verhaftung und Inhaftierung gehandelt. Und schließlich nennt der Bericht auch drei Todesfälle, bei denen es sich laut MDA um gezielte Tötungen gehandelt haben soll. Freilich gebe es auch berechtigte Zweifel an den palästinensischen Darstellungen, die Croitoru in seiner Reportage näher ausführt: "Nach US-Bericht: Schireen Abu Akleh war kein Einzelfall".
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND
Ende Mai hat das irakische Parlament ein Gesetz verabschiedet, das Kontakte zu Israelis unter Strafe stellt. Menschen mit Verbindungen zu Israel können mit lebenslanger Haft oder gar dem Tod bedroht werden. Die TAZ hat den in Berlin lebenden irakischen Schriftsteller Najem Wali bei einer Lesung in Israel getroffen und nach seinen Motiven befragt, dennoch Israel zu besuchen. In dem lesenswerten Interview kritisiert Wali u.a. auch sehr deutlich die ständige Instrumentalisierung des Themas Palästina und Israel durch die arabischen Machthaber:
"Schauen Sie, es hat gerade 50 Grad Hitze im Irak. Doch seit 2003 gibt es kein vernünftig funktionierendes Elektrizitätsnetz mehr. Der Strom fällt stundenlang aus und damit auch die Klimaanlagen. Statt für solche Missstände Verantwortung zu übernehmen, stellt man den Kampf gegen einen äußeren angeblichen „Feind“ an erste Stelle. Israel wird dafür immer funktionalisiert, auch von den Ländern, die gerade Normalisierungsabkommen geschlossen haben."
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Tagelang wurde gerungen und gestritten, nun hat sich das israelische Parlament auf eine Neuwahl am 1. November verständigt und sich selbst aufgelöst. Während Jair Lapid von der Partei Jesch Atid nun geschäftsführend als Ministerpräsident wirkt, hat Ex-Premier Bennett seinen Rückzug aus dem politischen Leben angekündigt. Und aus den nun also bevorstehenden fünften Parlamentswahlen in nicht einmal vier Jahren könnte als Sieger einmal mehr Benjamin Netanjahu hervorgehen, dem damit ein spektakuläres Comeback gelänge. Vor diesem Hintergrund widmen sich eine Reihe von Beiträgen einem Porträt Lapids und der Frage, ob er überhaupt das Zeug hat, Netanyahu Paroli zu bieten. Christian Meier schildert ihn in der FAZ als "politisch gereift" und weist darauf hin, dass es Lapid war, dem es in der Vergangenheit immer wider gelungen sei, den Koalitionsfrieden unter den ungleichen Partnern herzustellen. "Der Lohn ist, dass Jesch Atid als einzige der Koalitionsparteien im vergangenen Jahr in Umfragen zugelegt hat. Nun hat Lapid es bis zur Wahl in der Hand, diese gute Ausgangsposition zu nutzen. Dass er amtierender Ministerpräsident ist, dürfte ihm zugutekommen – so wird Jair Lapid es sein, der Mitte Juli den amerikanischen Präsidenten Joe Biden in Israel empfängt, und wer weiß, ob er bis zum Herbst nicht noch die Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit einem weiteren arabischen Land verkünden kann."
Inga Rogg hebt in der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG hervor:
"Der 58-jährige Lapid, der vor zwölf Jahren die politische Bühne betrat, ist immer wieder unterschätzt worden. Er wurde als politisches Leichtgewicht und Schaumschläger abgetan. Nicht nur mit der Koalition hat er seinen Kritikern das Gegenteil bewiesen. Als Aussenminister hat er sein Haus wieder in Ordnung gebracht, das in den zwölf Jahren, in denen der Oppositionsführer Benjamin Netanyahu regierte, ausgezehrt worden war."
In der TAZ wiederum zeichnet der am Sapir College in Sderot lehrende Autor Hagai Dagan ein düsteres, ja fast verzweifeltes Bild von der gesellschaftspolitischen Lage in Israel, die ihn an die Lage am Ende der Weimarer Republik erinnert:
"Israel leidet unter einer politischen Polarisierung, tiefer gegenseitiger Abneigung, Demagogie und kruder politischer Rhetorik, die sich kennzeichnet durch das komplette Abstreiten jeglicher Legitimation des gegnerischen Lagers und der Tendenz, die Geschichte zu verzerren und umzuschreiben."
Und die Cafes in Tel Aviv, wo man "einen feinen Espresso schlürft, über Fitnesstudios redet, dänische Netflix-Serien, Filmfestivals und Literaturpreise", beschreibt er mit sarkastischem Ton als "eskapistisches Universum, das die Augen verschließt vor dem Tornado, der draußen sein Unwesen treibt."
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Am Samstag kam es in Tel Aviv zu einer großen Demonstration mitten am Habima-Platz, um gegen die hohen Wohnungspreise und immer teurer werdenden Lebenshaltungskosten zu protestieren. Laut Polizeiangaben versammelten sich ca. 2.500 Personen im Stadtzentrum, doch auch in anderen israelischen Städten kam es zu Kundgebungen, wie einem Bericht auf MENA-WATCH zu entnehmen ist. Was die gestiegenen Lebenshaltungskosten konkret bedeuten, schildert Steffi Hentschke eindrucksvoll in einer Reportage für die ZEIT: "Eine renovierte Zweizimmerwohnung im Stadtzentrum von Tel Aviv kostet um die 1.500 Euro, ... und Lebensmittelpreise, die in Deutschland undenkbar erscheinen: Ein Weißbrot kostet 2,50, das günstigste Menü bei McDonald's 15 Euro, ein gebrauchter Škoda Fabia von 2009 etwa 18.000 Euro.". Damit zähle Israel zu den teuersten Ländern der Welt und Tel Aviv gar als teuerste Stadt weiltweit, so Hentschke.
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.
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„Davon geht die Welt nicht unter, / sieht man sie manchmal auch grau, / einmal wird sie wieder bunter, / einmal wird sie wieder himmelblau, / geht mal drüber und mal drunter, / wenn uns der Schädel auch graut, / davon geht die Welt nicht unter, / sie wird ja noch gebraucht.“
Oder:
"Kann die Liebe Sünde sein? / Darf es niemand wissen / Wenn man sich küsst / Wenn man einmal alles vergisst / Vor Glück? / Kann das wirklich Sünde sein / Wenn man immerzu an einen nur denkt / Wenn man einmal alles ihm schenkt / Vor Glück?"
Zwei der wohl berühmtesten Schlager während der NS-Zeit, gesungen von Zarah Leander. Beide Schlager stammen aus dem Durchhaltefilm „Die große Liebe“, der im Juni 1942 Premiere hatte und als größter Kinohit des NS-Regimes gilt. Kaum bekannt ist freilich die Geschichte, die sich bei der Filmproduktion rund um den Textdichter dieser Schlager namens Bruno Balz abspielte, der oft als Hitlers Hitschreiber bezeichnet wird. Gregor Tholl erzählt sie in einem Beitrag für die WELT: "Der Textdichter kam aus dem Folterkeller der SS".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Die 100-jährige Holocaust-Überlebende Margot Friedländer erhielt am Montag in Berlin den Walther-Rathenau-Preis 2022. Die Laudatio hielt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. In seiner Laudatio dankte Steinmeier Margot Friedländer für das »Geschenk der Versöhnung«. Als Zeitzeugin habe sie Erinnerung geschenkt, indem sie erzähle, und Zukunft, indem sie erinnere, so der Bundespräsident. »Unsere Demokratie braucht Menschen wie Sie«, würdigte Steinmeier die Preisträgerin. »Sie wissen, was geschehen kann, wenn sich zu wenige Bürgerinnen und Bürger zur Demokratie bekennen. Sie wissen, was Menschen einander antun können«. Mit Blick auf den neuerlichen Antisemitismus in Deutschland, der ihn zornig mache, sagte der Bundespräsident: «Nie wieder dürfen wir die jüdische Gemeinschaft im Stich lassen, das genau ist unsere Verantwortung, die bleibt, in der Gegenwart und in der Zukunft.»
Links zu einem Bericht über die Preisverleihung sowie zur Rede Steinmeiers im Wortlaut in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Am 30. Juni 1942, vor 80 Jahren, schlossen die Nazis jüdische Schulen in Deutschland. Betroffen waren davon noch rund 10.000 schulpflichtige Juden. Dieser Schritt der endgültigen Schulschließung hatte eine lange Vorgeschichte der Ausgrenzung, an die Leticia Witte in einem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG erinnert: "Vor 80 Jahren schlossen die Nazis alle jüdischen Schulen".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
"Wir müssen die Shoah im Zentrum unserer Verantwortung halten. Aber wer die Shoah benutzt, um anderes Leid zu degradieren, hat ihre wichtigste Lehre nicht verstanden". Ein Kernsatz, der Charlotte Wiedemanns Anliegen, das sie in ihrem neuen Buch "Den Schmerz der anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis" entfaltet, auf den Punkt bringt. Welche Opfer sind uns nahe, welche bleiben fern und stumm? Fragen, die daruf hinweisen, dass wir in einer Zeitenwende leben, in der unsere Haltung zur deutschen Geschichte aus einer kosmopolitischen Perspektive neu begründet werden muss, so die Autorin. Ihr Ziel: die deutsche Erinnerungskultur aus dem Geist globaler Gerechtigkeit neu begründen. Micha Brumlik, der das Buch für die FRANKFURTER RUNDSCHAU vorstellt, ist begeistert. Er ist überzeugt, "dass mit diesem Buch, das nach der Möglichkeit einer globalen Empathie fragt, ein neues Kapitel in Richtung dessen, was Michael Rothberg als „multidirektionales Erinnern“ bezeichnet, aufgeschlagen worden ist – und das in einer Sprache, die an Klarheit und Lesbarkeit aber auch gar nichts zu wünschen übrig lässt."
Mehr dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
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Was neue Debattenbeiträge zum Antisemitismus-Streit auf der documenta fifteen betrifft, so sei auf zwei Artikel verwiesen, die einige Eindrücke davon vermitteln, wie sich die ganze Debatte aus israelischer Sicht darstellt. So schildert Tal Leder in einem Beitrag für die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG, wie israelische Künstler und Galeristen auf den Antisemitismus-Skandal bei der Kasseler Weltkunstausstellung reagieren. Und in der BERLINER ZEITUNG kommt die israelische Haaretz-Journalistin Shany Littman zu Wort und erläutert, warum der Antisemitismusstreit wichtige Debatten verdeckt, die die Schau aufwerfen wollte. Ach ja, und dann gab es da doch tatsächlich eine Podiumsdiskussion zum Themma "Antisemitismus in der Kunst", die von der documenta-Leitung gemeinsam mit der Frankfurter Bildungsstätte Anne Frank organisiert wurde. Auf der Bühne nahmen Adam Szymczyk, Hortensia Völckers von der Kulturstiftung des Bundes, die Philosophin Nikita Dhawan als Vertreterin der postkolonialen Theorie, Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank und Doron Kiesel als Repräsentant des Zentralrats der Juden teil. Die Diskussion wurde aufgezeichnet und kann auf YouTube angesehen werden. Die Resonanz auf die Diskussion war freilich wenig erfreulich. "Ruangrupa hätte nun die Chance gehabt, mit zwei gebürtigen jüdischen Israelis wie Doron Kiesel vom Zentralrat der Juden in Deutschland und Meron Mendel von der Bildungsstätte Anne Frank aus Frankfurt öffentlich zu diskutieren", bemerkt Andreas Fanizadeh in der TAZ zum Fehlen von Vertretern der Kuratorengruppe auf dem Podium. Und insgesamt, so Fanizadeh, sei das ein "verstörender Abend" gewesen. Ähnlich auch das Fazit von Jakob Hayner in der WELT: "Der viel beschworene Anfang der großen Aussprache fiel enttäuschend aus." Und Sandra Danicke gesteht am Ende ihrer Besprechung in der FRANKFURTER RUNDSCHAU, der größte Ertrag der Diskussion habe vielleicht in dem gelegen, was die Philosophin Nikita Dhawanwar am Schluss in einem Zitat beigetragen habe, das von Samuel Beckett stammt: „Wieder versuchen. Wieder scheitern. Besser scheitern.“
Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Im Deutschen Historischen Museum in Brerlin sind derzeit zwei Ausstellungen zu sehen: über Karl Marx und über Richtard Wagner. Beide Ausstellungen setzen sich dabei jeweils kritisch mit Leben und Werk dieser beiden schillernden Figuren auseinander – und kommen dabei auch auf die Frage nach antisemitischen Tendenzen im Wirken beider Persönlichkeiten zu sprechen, wie Oliver Gierens für die TAGESPOST berichtet: "Denn Stereotype über Juden haben beide in ihren schriftstellerischen und musikalischen Werken bedient, jeder auf seine Weise. Besonders bei Karl Marx mutet diese Tendenz durchaus bizarr an – hat er doch selbst jüdische Wurzeln.
Der Link zum Ausstellungsbericht in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Wie geht man mit den judenfeindlichen Schmähplastiken an Kirchen um? Belassen oder entfernen? Seit fast fünf Jahren tobt der Streit um eine judenfeindliche Schmähplastik an der Wittenberger Stadtkirche - und ein Ende ist nicht in Sicht: Nach der Niederlage vor dem Bundesgerichtshof in Karlsruhe kündigte der Kläger jetzt den Gang vors Bundesverfassungsgericht an. Doch das Problem ist nicht nur in Wittenberg zuhause, sondern auch in Regensburg. Doch während man in Wittenberg noch streitet, ist man in Regensburg schon weiter: hier hat ein Runder Tisch eine alternative Lösung erarbeitet, wie Gabriele Ingenthron für das SONNTAGSBLATT berichtet: "Judenfeindliche Schmähplastiken an Gebäuden: Wie Regensburg damit umgeht".
Der Link dazu in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
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Der konfessionelle Religionsunterricht befindet sich in der Bundesrepublik Deutschland in einer tiefen Strukturkrise. Bereits seit dem 19. Jahrhundert wird er bildungs- und rechtspolitisch kontrovers diskutiert. Bei den Beratungen zur Weimarer Verfassung und zum Bonner Grundgesetz löste er schwere Auseinandersetzungen aus. Inzwischen verschärfen sich die rechtlichen Probleme quer durch die Bundesländer. Das Buch "Religionsunterricht oder Ethikunterricht?: Entstehung des Religionsunterrichts – Rechtsentwicklung und heutige Rechtslage – politischer Entscheidungsbedarf" von Hartmut Kreß betont die Notwendigkeit politischer Reformen. Perspektivisch sollte der bisherige Religionsunterricht durch das Fach Ethik/Religionskunde ersetzt werden. Gerhard Lein widmet sich Buch und Thema in einem Beitrag für den HUMANISTISCHEN PRESSEDIENST: "Religionsunterricht oder Ethikunterricht?"
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
19 Jugendliche aus den drei monotheistischen Weltreligionen haben an dem „JuLeiCa im Wandel“- Kurses teilgenommen, der von der Fachstelle Kinder, Jugend und Junge Erwachsene im Bistum Essen zusammen mit der Evangelischen Jugend Essen und weiteren Kooperationspartnern in der ersten Ferienwoche durchgeführt wurde. Neben den Inhalten, die zur Ausbildung zum Gruppenleiter und zur Gruppenleiterin dazugehören, lernten die Teilnehmenden in die anderen Glaubens- und Lebenswirklichkeiten kennen und hatten Seminare zu Rassismus und Antisemitismus. Der Kurs war Teil eines interreligiösen Pilotprojekts, das Jürgen Flatken auf der Homepage des BISTUMS ESSEN näher vorstellt.
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Thema und Debatten über Transgender finden derzeit fast überall statt. So auch in den Religionsgemeinschaften. In einem Beitrag für die FAZ werfen Saba-Nur Cheema, Politologin, Antirassismus-Trainerin und Beraterin des Innenministeriums zum Thema Muslimfeindlichkeit und Meron Mendel, Professor für Soziale Arbeit und Direktor der Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt, einen Blick darauf, wie Judentum und Islam mit dem Thema umgehen. Weder das Judentum noch der Islam sind nach ihren Worten "grundsätzlich transfeindlich". Vielmehr sei der Umgang mit Transgender-Personen "im Judentum wie im Islam in Theorie und Praxis durch Widersprüche gekennzeichnet". Das erläutern sie anhand der religiösen Quellen beider Traditionen und werfen dabei auch einen Blick auf den Umgang mit dem Thema in Israel und Pakistan: "Der Koran kennt viele Geschlechter".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
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Die letzte Ausstellung der scheidenden Direktorin des Jüdischen Museums in Wien, Danielle Spera, die sie gemeinsam mit Daniela Pscheiden und Julia Windegger kuratiert, nimmt noch einmal ein für das Judentum essenzielles Thema in den Blick: Sexualität. Die sollte nämlich – anders als in anderen religiösen Überlieferungen – nicht nur der Fortfpflanzung, sondern auch dem Lustgewinn dienen, und zwar für beiderlei Geschlechter. Das zeigt eindrücklich die "sinnlich wie theoretisch anregende" Sonderausstellung "Love Me Kosher", die Stefan Weiss für den österreichischen STANDARD besucht hat: "Sex im Judentum: Von der Pflicht, die Frau zu beglücken".
Der Link zu seinen Eindrücken in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Die Grundschule Hugo Kon in der kroatischen Hauptstadt Zagreb ist etwas Besonderes, und dies in zweifacher Hinsich: zum einen handelt es sich um die einzige jüdische Grundschule auf dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens, und zum anderen lernen an dier jüdischen Privatschule auch viele Kinder ohne jüdische Wurzeln. Die Schule, die im Jahr 2006 gegründet wurde, erhielt ihren Namen nach dem letzten Präsidenten der Jüdischen Gemeinde Zagreb im Zweiten Weltkrieg Hugo Kon, der 1943 in Auschwitz ermordet wurde. Wegen der kleinen Zahl der deklarierten Juden in Kroatien - und damit auch der potentiellen Schüler - entschied die Jüdische Gemeinde Bet Israel als Gründerin, die Bildungsstätte für alle anderen Schüler zu öffnen. Und so kommt es, dass von den 110 Schülern nur etwa 30 Prozent jüdische Wurzeln haben. Wie das alles genau in der Schule vorgeht, schildert in einer längeren Reportage sehr anschaulich Andrea Jung-Grimm für die DEUTSCHE WELLE: "Jüdische Schule in Zagreb: 'Alle sind willkommen'"
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Zwischen 1933 und 1957 traf sich die Elite aus Kunst und Wissenschaft in einem Landinternat in North Carolina. Viele der Lehrenden waren Immigranten und so wurde das Landinternat im Laufe der Jahre zu einer basisdemokratisch organisierten, kreativen Brutstätte für vornehmlich jüdische Künstler, Tänzer, Mathematiker, Soziologen, Architekten, Visionäre, denen die Flucht aus Hitler-Deutschland gelungen war, wie Andrea Schurian in ihrem Beitrag für das österreichisch-jüdische Magazin NU schildert: "Black Mountain College: Legendärer Sammelpunkt jüdischer Visionäre".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Gary Shteyngart wurde 1972 als Sohn jüdischer Eltern in Leningrad, dem heutigen St. Petersburg, geboren und kam im Alter von sieben Jahren in die USA. Er legte 2002 mit »Handbuch für den russischen Debütanten« seinen Erstling vor, ein New-York-Times-Bestseller, der u.a. mit dem National Jewish Book Award for Fiction geehrt wurde. Es folgten die vielfach ausgezeichneten Erfolgsromane »Absurdistan« und »Super Sad True Love Story« sowie zuletzt sein autobiografisches Buch »Kleiner Versager«. »Willkommen in Lake Success« ist der vierte Roman des New Yorker Kultautors, er wurde mehrfach zu einem der besten Bücher des Jahres 2018 gekürt und wird von HBO als Serie mit Jake Gyllenhaal in der Hauptrolle verfilmt. Nun liegt sein neuer Roman "Landpartie" auch auf Deutsch vor - und er ist gemäß seiner Entstehung im Jahre 2020 ein Pandemieroman geworden! Katrin Diehl stellt Autor und Roman in der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG näher vor: »Yes, yes, yes, neues Genre!«
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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Der Sammelband „Antisemitismus in Österreich nach 1945“ bildet die Vielgestaltigkeit der heterogenen Antisemitismen in Österreich ab. Die Beiträge widmen sich dem Antisemitismus in religiösen und politischen Milieus, im Kontext erinnerungspolitischer und -pädagogischer Auseinandersetzungen, in unterschiedlichen Medien sowie in staatlich-institutionellen Kontexten. Die Autorinnen und Autoren schließen eine Publikationslücke: Bisher existiert kein Überblickswerk oder Sammelband über die Facetten des Antisemitismus in Österreich. Karl Pfeifer hat den Band für HAGALIL gelesen: "Antisemitismus in Österreich nach 1945".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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