ACHTUNG
Die erste Tagesausgabe nach der Sommerpause erscheint am Dienstag, 13. September 2022.
ONLINE-EXTRA Nr. 326 und Nr. 327
Mit gleich zwei ONLINE-EXTRA-Texten verabschiedet sich COMPASS heute in die traditionelle Sommerpause. Beide Texte behandeln ein Thema, dessen Aspekte seit etwa Frühjahr 2020 immer wieder kontrovers und verbunden mit heftigen Emotionen debattiert wurden - und die auch im Hintergrund des Antisemitismusskandals auf der laufenden documenta 15 in Kassel präsent waren. Ein Thema, das die Sicht auf unsere deutsche Geschichte, unsere Erinnerungskultur ebenso berührt wie unser Verhältnis zu Israel wie auch unser Verständis von und Umgang mit Antisemitismus. Hier finden Sie ONLINE-EXTRA Nr. 326 und Nr. 327: © 2022 Copyright siehe Autoreninfos jeweils am Ende der Seiten
Angestoßen wurde die Debatte von den Thesen des Politikwissenschaftler Achille Mbembe, einem der bekanntesten Theoretiker des Postkolonialismus, dessen Thesen zum Zusammenhang von Holocaust und Kolonialismus sich dem Vorwurf des Antisemitismus konfrontiert sahen. Im Zuge der Debatte wurde dann nicht nur den Vertretern des Postkolonialismus, sondern auch den Vertretern einer vergleichenden Genozidforschung eine Relativierung, ja gar eine Leugnung des Holocaust vorgeworfen. Die kritisierten Wissenschaftler wiederum wehrten sich u.a. mit dem Vorwurf, die Erinnerung und der Kampf gegen den Antisemitimus sei insbesondere in Deutschland zum Bestandteil eines "Katechismus" (A. Dirk Moses) geworden, der beispielsweise jegliche Kritik am Staat Israel als Antisemitismus verunglimpfe.
Während in dieser Debatte eine zunehmende Verhärtung der Fronten zu beobachten ist, wäre eigentlich eine Rückkehr zu sachlicher und wissenschaftlich fundierter Auseinandersetzung vonnöten. Genau dies versuchen die beiden Texte zu leisten, die hier als ONLINE-EXTRA wiedergegeben und erstmals von der Bundeszentrale für politische Bildung publiziert wurden. Beide Texte behandeln die Problematik wohltuend unaufgeregt, wägen die Argumente sachlich gegeneinander ab und bieten damit solide Informationen und eine gute Grundlage zur weiterführenden Diskussion.
Das Autorengespann Frank Bajohr und Rachel O'Sullivan, ihres Zeichens beide Mitarbeiter am Zentrum für Holocaust-Studien des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin, geben in ihrem Beitrag "Holocaust, Kolonialismus und NS-Imperialismus" (ONLINE-EXTRA Nr. 326) einen grunsätzlichen Überblick zu den anstehenden Fragen und dem zugehörigen Stand der wissenschaftlichen Forschung. Der zweite Texte "Koloniale Ursprünge? Zur Debatte um mögliche Wege von Windhuk nach Auschwitz" (ONLINE-EXTRA Nr. 327) des Historikers Jonas Kreienbaum, Privatdozent am Historischen Institut der Universität Rostock, untersucht Ähnlichkeiten im Rasse- und Raumdenken beim Kolonialismus und Nationalsozialismus und widmet sich insbesondere der Kontinuitätsfrage anhand des Beispiels der Konzentrationslager, einer Erfindung des Kolonialismus, die späterhin zum "Markenzeichen" des Nationalsozialismus werden sollte.
Online-Extra Nr. 326
Online-Extra Nr. 327
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Einen angenehmen Tag und einen entspannten Sommer wünscht
Dr. Christoph Münz
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