Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
14.12.2023 - Nr. 2052

ACHTUNG

COMPASS macht WINTERPAUSE: von Montag 18. Dezember 2023 bis einschließlich 17. Januar 2023 erscheint KEIN COMPASS!



ONLINE-EXTRA Nr. 343

Dezember 2023

Vor etwa einer Woche begann das achttägige Channuka-Fest oder auch Lichterfest, das im Judentum zum Gedenken an die Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem im Jahre 164 vor Beginn der christlichen Zeitrechnung erinnert. In gut einer Woche wiederum begeht man im Christentum Weihnachten, das Fest der Geburt Jesu. Das eine ein jüdisches, das andere ein christliches Fest. Beide verbindet außer dem Element "Licht" und der Tatsache, dass beide Feste in zeitlicher Nähe gefeiert werden, eigentlich kaum etwas miteinander. Was um Himmels willen hat es dann aber mit "Weihnukka" auf sich? Oder dem noch befremdlicher klingenden "Chrismukka"? Was ist der Hintergrund dieser merkwürdig anmutenden Kombintionsbegrifflichkeiten, die miteinander verbinden, was nicht zusammengehört?

In dem nachfolgenden, äußerst ansprechenden, informativen und zugleich unterhaltsamen Beitrag "Von Weihnukka zu Chrismukka" geht der Theologe und Judaist Martin Steiner vom Institut für Jüdisch-Christliche Forschung (IJCF) der Universität Luzern diesen Fragen nach, hinter denen sich im Kern "jüdische Perspektiven auf Weihnachten" verbergen, wie es im Untertitel seines Artikels heißt. Steiner führt uns anhand der Fachliteratur und durch Interviewpartner "die Vielseitigkeit der jüdischen Wahrnehmung des christlichen Weihnachtsfestes" vor Augen. Er zeigt uns, wie sich Jüdinnen und Juden während der grob letzten drei Jahrhunderte bis in die Gegenwart hinein im deutschen Sprachraum und darüber hinaus im Umgang mit Weihnachten verhalten haben. Er konzentriert sich dabei zunächst auf den deutschen Sprachraum, in dem "Weihnukka" seine Ursprünge hat, und wendet sich dann den USA zu, wo "Weihnukka" als "Chrismukka" schließlich ein Revival erlebte.

Steiners "weihnukkaliche" Spurensuche hält nicht nur die eine oder andere Überraschung parat, wie beispielsweise die Tatsache, dass einige der populärsten Weihnachtslieder des 20. Jahrhunderts überwiegend aus der Feder jüdischer Komponisten stammen. Sein Beitrag ist darüber hinaus ein mitunter berührender und gewiss bereichernder Blick in ein Stück deutsch-jüdischer und amerikanisch-jüdischer Kulturgeschichte, welches die Wandlungen und Vielfalt im Neben- und Miteinander von christlichen und jüdischen, religiösen und säkularen, deutschen und jüdischen wie amerikanischen Traditionen eindrucksvoll illustriert. Und schließlich gibt Steiners Beitrag damit gerade in diesen Tagen, in denen jüdisches Leben in Israel wie weltweit und leider auch bei uns auf erschreckende Weise einmal mehr bedroht ist, einen notwendig nachdenklichen Impuls inmitten vorweihnachtlicher Stimmung.

Martin Steiners Beitrag "Von Weihnukka zu Chrismukka. Jüdische Perspektiven auf Weihnachten" erschien zuerst in der Zeitschrift "transformatio;", Bd. 2 Nr. 2, 2023 (siehe auch die weiterführenden Angaben in der Anzeige weiter unten) und erscheint hier mit herzlichem Dank als ONLINE-EXTRA Nr. 343 mit freundlicher Genehmigung des Autors und der Zeitschrift.

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Online-Extra Nr. 343



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