„Schön wäre es natürlich, wenn wir London beschießen könnten“
Von Johann Althaus | Am 8. September 1944 gegen 18.40 Uhr Ortszeit schlug die erste als strategische Waffe eingesetzte ballistische Rakete in Chiswick nahe der Themse ein. Das „Aggregat 4“, besser bekannt als „V-2“, hält einen traurigen Rekord der Militärgeschichte...
Wenn der eigene Großvater Teil eines mörderischen Regimes war
Die Frage, wie die eigenen Angehörigen in das NS-Regime verstrickt waren, treibt viele Deutsche weiter um. Das Bundesarchiv erhält jährlich Zehntausende Anfragen zur NS-Zeit. Neben dem persönlichen Bezug zeigen die Recherchen oft, wie leicht eine Gesellschaft ins Verbrecherische kippen kann...
Holocaust-Überlebender Fishel Rabinowicz wird 100
Von Jörn Schumacher | 04.09.2024 - Sein Leben ist Zeugnis der unfassbaren Brutalität, mit der die Nazis Juden verfolgten. Fishel Rabinowicz überlebte mehrere Arbeitslager und KZ. Als Pensionär begann er, Bilder über das Erlebte anzufertigen. Am 9.September 2024 wird der Holocaust-Überlebende und Künstler 100 Jahre alt...
Schweizer Holocaust-Überlebender feiert 100. Geburtstag
Von Silvana Degonda | Er ist einer der letzten Zeitzeugen des Holocaust. Nun feiert der Künstler Fishel Rabinowicz im Tessin seinen 100. Geburtstag. Sein Wunsch: «Ein Glas Wein trinken.»...
«Ich traue Europa nicht»
Von Gina Bachmann | 07.09.2024 - Vom Hundertjährigen, der den Holocaust überlebt hat. Fishel Rabinowicz war einmal die Nummer 19037. Dann lebte er ein normales Familienleben und dekonstruierte sein Trauma mithilfe der Kunst. Ein Besuch zum 100. Geburtstag...
Was die Nationalsozialisten mit der A6 zu tun haben
Von Matthias Rinck | 09.09.2024 - Die A6 ist aus dem Leiningerland heute gar nicht mehr wegzudenken. Ihre Geschichte reicht bis in die 1930er Jahre zurück, in die Zeit des Nazi-Regimes...
Lichtenburg in Prettin: KZ-Kaderschmiede in Mitteldeutschland
07.09.2024 - "SS-Erinnerungen" steht auf dem Einband. Die 206 Bilder in dem Fotoalbum sind nur selten beschriftet oder datiert, auch Ortsangaben gibt es nicht. Das Album, deutlich abgegriffen und zerschlissen, galt viele Jahrzehnte als verschollen. Der Historiker Stefan Hördler hat es wiederentdeckt...
Venedig zeigt Doku zu Jerry-Lewis' Holocaust-Film
Von Scott Roxborough | 30.08.2024 - Eigentlich sollte nie jemand "The Day The Clown Cried" zu Gesicht bekommen. Doch nun werden Ausschnitte des Films über einen Clown im Konzentrationslager auf dem Filmfestival in Venedig gezeigt...
Mit dem Vater zurück nach Auschwitz
Von Martin Schwickert | 10.09.2024 - In „Treasure“ nach einem Roman von Lily Brett lässt die deutsche Regisseurin Julia von Heinz Vater und Tochter nach Auschwitz reisen. Trotz des Themas ist das ein heiterer Film...
Die Wunden, die uns überleben
Von Lena Karger | 11.09.2024 - Die deutsche Regisseurin Julia von Heinz bringt ihren ersten internationalen Film in die Kinos. In „Treasure“ reist die Journalistin Ruth nach Polen, um die Wurzeln ihrer jüdischen Familie zu finden. Die Reise zeigt, dass die Traumata der Eltern auch die der Kinder sind...
Julia von Heinz‘ Kinodrama „Treasure“: Unterwegs im Albtraumland
Von Gunda Bartels | 10.09.2024 - Den Holocaust in den Knochen. Julia von Heinz lässt Lena Dunham und Stephen Fry als Vater-Tochter-Gespann auf Erinnerungsreise nach Auschwitz fahren...
Treasure – Familie ist ein fremdes Land
[epd FILM] Von Dietmar Kanthak | 23.08.2024 - Julia von Heinz adaptiert Lily Bretts autobiografisch geprägten Roman über ein jüdisches Vater-Tochter-Paar, das kurz nach dem Mauerfall nach Polen reist, wo die Familie einst lebte...
Treasure – Familie ist ein fremdes Land: Regisseurin Julia von Heinz
Ihr neuer Film Treasure – Familie ist ein fremdes Land basiert auf dem autobiografischen Roman Zu viele Männer von Lily Brett. Er untersucht die Auswirkungen des Holocaust auf die nachfolgende Generation. Ein Gespräch mit der Regisseurin...
Stephen Fry: Warum er seinen Großvater nie nach Auschwitz gefragt hat
06.09.2024 - Stephen Fry spielt im Kinofilm „Treasure“ einen Auschwitz-Überlebenden. Ein großer Teil seiner Familie wurde wirklich von den Nazis ermordet. Im Interview spricht der Schauspieler über seine Reise nach Auschwitz und die Schwierigkeit, mit dem eigenen Großvater darüber zu reden...
»Eine innere und äußere Reise«
[JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENEZEITUNG] 12.09.2024 - Julia von Heinz über ihren neuen Kinofilm, Erinnerungskultur und Bashing auf Social Media. Interview...
Wie Bayern den Nationalsozialismus groß gemacht hat: "Man hätte Hitler ausweisen können"
Von Niclas Vaccalluzzo | 07.09.2024 - Eine Ausstellung in Landsberg am Lech zeigt den Aufstieg des Nationalsozialismus – mit beunruhigenden Parallelen zu heute...
München: NS-Vergangenheit und neues jüdisches Leben
[DEUTSCHE WELLE] Von Christoph Strack | 05.09.2025 - Das NS-Dokumentationszentrum steht im Herzen der einst von Nationalsozialisten geprägten bayerischen Metropole München. In der Nachbarschaft blüht neues jüdisches Leben...
Deutsche wissen zu wenig über das Schicksal der Polen
Von Alan Posener | 10.09.2024 - Rund 60 Prozent der Bürger hierzulande glauben, dass die Mehrheit der Holocaust-Opfer aus Deutschland stammten. Dabei war deren Zahl in Polen um ein Vielfaches höher. Auch bei einer weiteren Frage zeigt sich ein erschreckendes Unwissen...
Lücken im kollektiven Gedächtnis: Die Deutschen wissen wenig über die Shoah in Polen
Von Rolf Brockschmidt | 12.09.2024 - Eine Studie offenbart Leerstellen in der deutschen Erinnerungskultur, wenn es um die Rolle der Deutschen in der polnischen Geschichte geht. Ein Kunstwerk soll nun Wissenslücken schließen helfen...
Eucharistischer Weltkongress mit Papstbotschaft zu Auschwitz gestartet
[KATHPRESS (Österreich)] 09.09.2024 - Große Eröffnungsmesse in Quito mit 25.000 Mitfeiernden - Papst Franziskus verweist in Videogruß auf Tiroler Ordensfrau und "Engel von Auschwitz" Sr. Angela Autsch - Bischof Marketz vertritt Österreichische Bischofskonferenz ...
„Ich kann nicht nur Bücher über sympathische Personen schreiben“
Von den Nationalsozialisten als „Berufsverbrecher“ in Konzentrationslagern internierte Personen sind die letzte Gruppe von Verfolgten des NS-Regimes, die nun vom Nationalrat als Opfer anerkannt werden. Andreas Kranebitter, Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes (DÖW), hat über diese Menschen geforscht und jetzt dazu ein Buch veröffentlicht. Ein Gespräch ...
Andreas Kranebitter: Die Konstruktion von Kriminellen. Die Inhaftierung von „Berufsverbrechern“ im KZ Mauthausen.
Zum Gedenken an die Opfer von Patient*innenmorden und Zwangssterilisationen im Nationalsozialismus
09. September 2024 - Schätzungsweise 300 000 Menschen mit Beeinträchtigung oder psychischer Erkrankung wurden im Zuge der nationalsozialistischen "Euthanasie"-Morde getötet. Etwa 400 000 Menschen wurden auf Grundlage des "Gesetzes zur Verhütung erbkranken Nachwuchses" ab 1934 gegen ihren Willen sterilisiert. Im Rahmen einer Gedenkveranstaltung disktutierten am 6. September rund 80 Personen die Notwendigkeit, sie als Opfer des Nationalsozialismus offiziell anzuerkennen.
Ausgehend von einer "Petition zur politischen Opfer Anerkennung der ermordeten Menschen in der Psychiatrie mit Beginn der T4-Aktion" diskutierten Selbstvertreter*innen, Angehörige, Politiker*innen und Teilnehmende über die Verbindungslinien zwischen der Anerkennung der Opfer und aktuellen politischen Entwicklungen. Es sei wichtig, den Menschen endlich ihre Würde wieder zu geben, erklärt Martina Heland-Graef, Vorstandsmitglied des Dachverbands Gemeindepsychiatrie und 1. Vorsitzende der Ruth Fricke Stiftung ihre Motivation, die Petition einzureichen. Podiumsgäste und Pubikum begrüßten übereinstimmend die Initiative für die Petition und sehen weiterhin großen Bedarf an Kampagnen zur Entstigmatisierung psychisch erkrankter Menschen. Sabine Haller, Genesungsbegleiterin und für Kellerkinder e.V. Mitglied im erweiterten Vorstand der DGSP verwies in diesem Zusammenhang auf die Verknüpfung zwischen Gewaltverbrechen und psychischen Erkrankungen, die in der journalistischen Berichterstattung häufig gezogen werde.
In der Auseinandersetzung mit den Gründen, aus denen die Anerkennung insbesonderer dieser Opfergruppe so lange Zeit in Anspruch nehme, verwies Katrin Vogler, Bundestagsabgeordnete der LINKEN, auf die Biografien der Täter und die Interessen ihrer Berufsverbände. Kirsten Kappert-Gonther, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen und Vorsitzende des Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages, erläuterterte den aktuellen Stand des interfraktionellen Antrags "Opfer von NS-„Euthanasie“ und Zwangssterilisation – Aufarbeitung intensivieren", der gegenwärtig im Bundestag debattiert wird. Die Petition, die inhaltlich weitergehend sei, sei in diesem Prozess eine gute Unterstützung.
Gegenstand der Diskussion waren auch aktuelle medizinische und gesellschaftliche Entwicklungen. So verwies ein Teilnehmer gleich zu Beginn auf die Debatte um die Äußerungen des inzwischen seines Amtes enthobenen Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen. Dieser hatte im Editorial des Verbandsmagazins Mai/Juni 2024 eine Vision von Eugenik "in ihrem besten und humansten Sinne" skizziert. Das solche Perspektiven zur Veröffentlichung kämen, sei Indikator für eine gesellschaftliche Schieflage. Die Frage nach einem "lebenswerten Leben" werde aktuell in verschiedenen gesellschaftlichen Debatten gestellt und teilweise neu beantwortet - verwiesen wurde hier unter anderem auf die Auseinandersetzungen um pränatale Diagnostik und den assistierten Suizid. In Erinnerung an die Gewalttaten im Nationalsozialismus und angesichts des erstarkenden Rechtsextremismus, der schleppenden Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen und dem immer stärker spürbaren finanziellen Druck in vielen Bereichen der Teilhabe, Gesundheit und sozialen Sicherung gelte es, gemeinsam gegen das Vergessen zu arbeiten.
Im Anschluss an die Veranstaltung gedachten die Teilnehmenden am "Gedenkort für die Opfer der NS-"Euthanasie"-Morde" in der Tiergartenstraße 4 den Opfern. Zu den Biografien der Opfer finden sich Informationen auf der Internetseite Gedenkort T4.
Die Petition kann noch bis zum 17. Oktober 2024 auf dem Portal des Deutschen Bundestages mitgezeichnet werden.
Der Paritätische Gesamtverband hat als Mitglied des sog. "Kontaktgesprächs Psychiatrie" die Veranstaltung mit ausgerichtet.
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