ACHTUNG:
Guten Tag!
Hunderte Tote im Libanon, anhaltender Beschuss auf Haifa: der Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah ist weiter eskaliert. Lässt sich eine Bodenoffensive noch verhindern? Mit dieser Frage befasst sich Steffin Hentschke in einem Beitrag für die ZEIT, in dem sie die jüngsten Entwicklungen zusammenträgt und analysiert. "Die Hisbollah hat sich im Zermürbungskrieg mit Israel verkalkuliert", konstatiert wiederum Gudrun Harrer in ihrer Analyse im STANDARD. Zugleich sieht sie Israel vor
"vor einem gewaltigen strategischen Dilemma. Die Hisbollah zu einem Einlenken – und einem Rückzug samt Waffen von der Grenze – zu bringen, ist schwierig. Nasrallah würde endgültig das Gesicht verlieren. Eine Bodenoffensive im Südlibanon, um dort einen Puffer zu errichten, würde einen auch für Israel verlustreichen Krieg auslösen, am Boden und in der Luft. Der Libanon ist nicht der flache, kleine Gazastreifen, und auch dort sind die Israelis nach fast einem Jahr nicht fertig und wissen vor allem nicht, wie es weitergehen soll. Auch die Hisbollah hat ihre Tunnelsysteme."
In seinem Beitrag für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG meint Rewert Hoffer, Israel unternehme derzeit einen "Drahtseilakt: Eskalation, ohne die Grenze zum vollständigen Krieg zu überschreiten." Hätte Israel den großen Krieg inklusive Invasion wirklich gewollt, "wäre am Mittwoch der beste Zeitpunkt gewesen, als die Kommunikationsinfrastruktur des Hizbullah grösstenteils lahmgelegt war. Dennoch hat Israel seine Strategie geändert und werde nun stärkere und schmerzhaftere Angriffe gegen den Hizbullah durchführen – um die Schiitenmiliz zu einem Kurswechsel zu bewegen."
Nils Metzger zeigt sich in seiner Analyse für ZDF HEUTE freilich skeptisch, ob die die gegenwärtigen Luftangriffe wirklich etwas für Israel bewirken:
"Die bisherigen Luftangriffe Israels haben die konstanten Hisbollah-Angriffe nicht unterbinden können. Es ist also eine offene Frage, welche Ziele mit dieser neuen Kampagne überhaupt realistisch erreicht werden können. Luftangriffe auf den Libanon allein dürften an der Sicherheitslage im Norden mittelfristig kaum etwas verbessern."
Der israelische Journalist, Autor und Nahost-Experte Gil Yaron hält eine Bodenoffensive Israels zwar für möglich, beschreibt im Interview mit T-ONLINE aber zugleich die großen Risiken und Dilemmatas, die sowohl Israel als auch die Hisbollah an einer letzten Ausweitung der Kampfhandlungen hindern und urteilt insgesamt:
"Ich glaube, alle Beteiligten betreiben eine Gratwanderung, und sie versuchen der anderen Seite klarzumachen: Ich meine es ernst und es ist an der Zeit, dass du dich auf eine diplomatische Lösung einlässt. Tust du das nicht, ist der Preis, den du zahlst, höher."
Die FRANKFURTER RUNDSCHAU referiert mehrere Interviews und Stellungnahmen des französischen Politikwissenschaftlers und Nahost-Experten Olivier Roy zusammen. Roy stelle insbesondere die These infrage, dass der Iran sich direkt in einen offenen Krieg mit Israel stürzen würde. Zudem sei die die Hisbollah durch die israelischen Angriffe bereits in ihrer Führungsebene und Schlagkraft sehr geschwächt. Für den Gazastreifen wiederum erwartet Roy nichts Gutes:
"Die vielen palästinensischen Opfer nehme Israel hin. Zudem würde ein Ende des Krieges Netanjahu kaum in die Karten spielen, da er sich dann wegen seiner Korruptionsprozesse verantworten müsste. Zu befürchten sei vielmehr, dass es in Gaza ein endloser Krieg werden könnte. Roy verglich die Situation mit Kriegen im Kongo oder im Sudan. Die Zivilbevölkerung würde in den Ruinen zu überleben versuchen, während die Kampfhandlungen immer weitergingen."
Bei der massenhaften Detonation von Pager und Walkie-Talkies im Libanon sind im Wesenlichen Kämpfer der Hisbollah verletzt und getötet worden. Allerdings gab es auch zivile Opfer. Das wirft völkerrechtliche Fragen auf, die ein Beitrag im DEUTSCHLANDRADIO ausführlich diskutiert. In einem interessanten Interview des FOCUS mit Oberst a.D. Ralph D. Thiele, der u.a. im Planungsstab des Verteidigungsministers, im Private Office des Nato-Oberbefehlshabers und als Direktor Lehre an der Führungsakademie der Bundeswehr eingesetzt war, wird die Frage nach der völkerrechtlichen und kriegsrechtlichen Legitimation der Pager und Wakie-Talkie Anschläge ebenfalls thematisiert. Thiele sagt dazu:
"Vom Kriegs- und Völkerrecht geschützt sind zivile Schutzbedürftige und Kombattanten in Uniform. Kämpfende Partisanen in ziviler Kleidung haben schon immer eine schwache Rechtsposition. Das fortwährend mit Raketen und anderen Waffen angegriffene Israel hat das Recht zur Verteidigung. Ein indiskriminierender Angriff der Israelis wäre nicht gedeckt. Aber Israel hat hier exklusiv Führungskader der angreifenden Hisbollah angegriffen. Wenn diese z.Z. die Führungs- und Informationssysteme ihrer militanten Angriffsformationen in der Familie weitergeben, sehe ich die Verantwortung bei denjenigen, die diese Systeme – in dem Fall Pager und Walkie-Talkies – ggf. Schutzbedürftigen zur Nutzung überlassen."
Insofern müsse die Frage eigentlich lauten:
"Warum haben Väter oder Mütter ihre Kinder in Hisbollah-Operationen eingebunden und damit dem Risiko eines Angriffs ausgesetzt? Hier sehe ich die Verantwortung eher bei den Eltern."
In einem informativen und mit historischen Rückblicken versehenen Beitrag für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG beschreibt Gisela Dachs, wie der israelische Geheimdienst mit dem Pager-Angriff auf den Hizbullah in Libanon den eigenen Mythos wieder aufbaut, der durch das Versagen am 7. Oktober schmerzlich ramponiert war. Anhand einer Reihe von Beispielen macht Dachs die Arbeitsweise des Mossad deutlich, der bereits in der Vergangeheit mit technologisch grundsätzlich ähnlichen Anschlägen bereits einige Erfolge erzielen konnte.
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Während die Hisbollah, die seit dem 8. Oktober ununterbrochen Raketen auf Israel abfeuert, sich bisher auf den Golan und das nördliche Galiläa konzentrierte, geriet am Sonntag auch die Hafenstadt ins Visier. Drei Menschen wurden durch die Raketenangriffe der Hisbollah leicht verwundet, ein 17-Jähriger kam bei einem Autounfall während des Raketenalarms ums Leben. Maria Sterkl berichtet über die angespannte Lage in Haifa und strengere Sicherheitsregeln, die den Alltag in Haifa beeinträchtigen: "Der Krieg in Nahost erreicht nun auch Haifa".
Auch die Krankenhäuser in Haifa müssen sich auf die neue Bedrohungslage einstellen. So hat etwa das Rambam-Spital seine Patienten unter Tage verlegt, um für den großen Ernstfall, den umfassenden Krieg mit der Schiitenmiliz, gewappnet zu sein. Rewert Hoffer beschreibt in seiner Reportage für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG, was dies konkret bedeutet: "So bereitet sich Israels Norden auf den Ernstfall vor: zu Besuch im grössten Bunker-Spital der Welt".
Die neue Phase des Kriegs, wie sie Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant nennt, bringt die Reisepläne der meisten Israeli durcheinander – einmal mehr. Swiss, Lufthansa, Wizz Air und British Airways kündigten in den vergangenen Tagen an, Israel vorerst nicht mehr anzufliegen. Die israelische Fluggesellschaft El Al aber fliegt immer, was einer der Gründe ist, warum sie mitten im Krieg Rekordgewinne einstreicht – obwohl die Sicherheitskontrollen aufwendig und die Tickets teuer sind. Rewert Hoffer schildert für die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG die Behiehung der Israelis zu ihrer Fluggesellschaft: "Die Airline, die immer fliegen muss: Die Hassliebe der Israeli für El Al"
Der in Israel lebende evangelische Theologe, Judaist und Journalist Michael Krupp, der lange für den Nachrichtendienst epd tätig war, dort u.a. das Büro von Aktion Sühnezeichen leitete und zu den Mitbegründern des Programms Studium in Israel gehört, zieht fast ein Jahr nach den Anschlägen vom 7. Oktober eine erste Bilanz, die wenig ermutigend ist. U.a. kritisiert er vor allem die gegenwärtige Regierung Israels:
"Die israelische Regierung hat keine Zukunftsvorstellung für die Zeit nach dem Krieg in Gaza, und jetzt auch im Norden im Libanon veröffentlicht. Die Extremrechten in der Regierung denken schon an eine Wiederbesiedlung des Gazastreifens und eine Besetzung des Südlibanon. Auch hier haben die Lehren aus zwei verlorenen Libanonkriegen nichts genützt. Und Bibis hartnäckiges Weigern, den Grenzbereich im Gazastreifen zu Ägypten zu verlassen, zeigt auch eher seine Intention, den Gazastreifen besetzt zu halten, den Krieg auszudehnen, so dass sein Prozess ihn nicht ins Gefängnis bringt."
Sein Fazit beinahe desaströs:
"Das also ist die Situation nach einem Jahr Krieg, ein Scherbenhaufen."
Die Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Sandro Serafin skizziert in ISRAELNETZ ausführlich die Rechercheergebnisse des israelische Investigativportal „Schomrim“ gemeinsam mit dem österreichischen Nachrichtenmagazin PROFIL, die zu dem Ergebnis kamen, dass die deutschen Rüstungsexportgenehmigungen für Israel während des Krieges im Gazastreifen massiv eingebrochen sind und konkret eine Ausfuhr von Kriegswaffen zuletzt im Februar genehmigt wurde (siehe Compass 18.09.2024). Trotz entsprechender Dementi aus dem Wirtschaftsministerium, das für die Genehmigung von Waffenexporten zuständig ist, zitiert Serafin Äußerungen von Wirtschaftsminister Habeck und Aussenministerin Baerbock, die dem entgegen die These vom Lieferstopp stützen. In der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG verweist vor diesem Hintergrund der Direktor des American Jewish Committee in Berlin Remko Leemhuis empört darauf, dass im gleichen Zeitraum die Regierung freilich "ausgerechnet einem der größten Unterstützer der Mörder des 7. Oktober, Katar, Waffen im Wert von 100 Millionen Euro verkauft (hat). Dies ist eine solche Ungeheuerlichkeit, dass sich schwerlich die richtigen Worte dafür finden lassen." Leemhuis' Schlussfolgerung: "Auf Deutschland kann sich der jüdische Staat nicht verlassen".
Ein „vertrauliches“ Dinner von Außenministerin Annalena Baerbock (43, Grüne) mit anti-israelischen Aktivisten sorgt für Aufsehen und Empörung, wie u.a BILD und FOCUS berichten. Während das Auswärtige Amt beteuert, sich „gegen Antisemitismus, Hass und Hetze“ einzusetzen, nutzen Teilnehmer des exklusiven Abendessens - u.a. die Aktivistinnen Alena Jabarine und Emilia Roig sowie der Musiker Michael Barenboim - die Veranstaltung für Attacken auf Israel. In der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG kommentiert Nathan Giwerzew kritisch: "Gab es vergleichbare Treffen mit proisraelischen Aktivisten oder Vertretern jüdischer Verbände? Wollte die Aussenministerin auch ihre Argumente anhören? Das Auswärtige Amt will dazu nichts sagen." Ähnlich hat auch die «ZDF-Fernsehgarten»-Moderatorin Andrea Kiewel in einem offenen Brief an die Aussenministerin, den die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG abgedruckt hat, spitz zurückgefragt: «Speisen Sie nur mit den Feinden Israels, werte Frau Aussenministerin?»
Die Links zu den Themen in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
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Es ist eines der berühmtesten Fotos des Zweiten Weltkriegs, enststanden 1943 während des Aufstandes im Warschauer Ghetto: ein kleiner Junge, dem die Angst ins Gesicht geschrieben ist. Krampfhaft hält er seine kleinen Hände in die Luft. Hinter ihm steht ein Mann mit Stahlhelm und Motorradbrille, eine Maschinenpistole lässig in der Hand. Eine Ikone des visuellen Gedächtnisses. Das berühmte Foto kommt aus dem berüchtigten Stroop-Report, einem fotografischen „Leistungsnachweis“ des SS-Führers und Massenmörders Jürgen Stroop. In der WELT erzählt Antonia Kleikamp die Geschichte dieser Ikone: "Wer ist der Junge auf dem berüchtigten Getto-Foto?"
Naila Bröning-Chai ist 16 Jahre alt und Schülerin der elften Klasse an der Dwight School in New York. Bis 2019 ist sie jedoch in Berlin aufgewachsen. Angeregt durch die ihr aus Berlin vertrauten Stolpersteine machte sich sich im Rahmen eines Schulprojekts daran, die Geschichte ihres Kinheitshauses in Berlin zu erforschen. Dabei stolperte sie über einen besonderen Namen: Walter Prüfke. Im Jahr 1937 ist er in den Akten als „Partei-Angestellter“ vermerkt, später heißt es konkreter: „Walter Prüfke, SA-Führer“. Was sie bei den weiteren Recherchen herausfand, schildert sie sehr anschaulich in einem Beitrag für den TAGESSPIEGEL. Am Ende ihrer Arbeit stellen sich ihr einige ungewöhnliche Fragen:
"Wie geht man um mit der Tatsache, dass im eigenen Zuhause ein kleines grausames Kapitel dieser Geschichte mitgeschrieben wurde? Wie erinnert man an den Nachbarn, der ein Nazi war?
Würde es helfen, einen Stolperstein für den Täter zu setzen?"
Und gibt sich selbst gleich die Antwort:
"Womöglich ist es einfacher, ausschließlich der Opfer zu gedenken, als sich der schwierigen Wahrheit zu stellen, dass eben nicht nur die Opfer, sondern auch die Täter unter uns waren."
Die 1992 geborene Susanne Siegert klärt über den Holocaust auf: seit vier Jahren lädt sie Videos im Internet hoch, zuerst auf Instagram, jetzt auch auf TikTok. Und das mit erstaunlichem Erfolg: inzwischen hat sie 99.000 Follower auf Instagram und 195.000 auf Tiktok - und Millionen Zugriffe auf ihre Videos insgesamt! In zwei Interviews - mit der FAZ und mit BELLTOWER - gibt sie Auskunft über ihre Beweggründe, Zuspruch und Anfeindungen und was ihrer Meinung nach bei unserr Erinnerungskultur falsch läuft. Befragt, wie sie mit der Herausforderung umgehe, in den sozialen Medien Aufmerksamkeit zu erregen und gleichzeitig der Komplexität der Themen gerecht zu werden, antwortet sie:
"Ich finde das tatsächlich gar nicht so schwer. Alle Formate, sei es eine Unterrichtsstunde, eine Dokumentation bei Netflix, eine Führung, müssen ja auch Komplexität herunterbrechen. Klar, 90 Sekunden sind etwas Anderes als 90 Minuten, aber meistens habe ich nur eine Kernbotschaft. Die kann sein „Krass, guck mal, die Nazis haben sich die Mühe gemacht, Juden und Jüdinnen von dieser weit entfernten griechischen Insel zu verschleppen, einfach nur um sie dann 1000 km entfernt in Auschwitz zu ermorden“ oder „Die SS hat sogar Hunde genutzt um das Leben der Häftlinge zu Hölle zu machen.“ Es gibt in jedem Video eine Botschaft, die eigentlich in einem Satz erzählt ist und ich unterfüttere sie durch Quellen, Bilder, Videos oder durch Aussagen von Überlebenden, Gerichtsprozessprotokolle etc."
Die Links zu den Themen in der Rubrik VERGANGENHEIT...
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Der ehemalige US-Präsident und Präsidentschaftskandidat der republikanischen Partei, Donald Trump, hat erneut Kritik an den jüdischen Wählern in den USA geäußert. Zugleich warf er seiner Konkurrentin Kamala Harris vor, sich nicht genug für die Interessen der Juden in Israel und den USA einzusetzen. "Wenn wir diese Wahl nicht gewinnen, wird Israel in zwei bis drei Jahren ausgelöscht", so Trump. Den Berichten zufolge ließ Trump seinem Unmut über jüdische Amerikaner, die nicht für ihn gestimmt hatten, dabei freien Lauf - und scheute nicht davor zurück, mit allerlei antisemitischen Klischees zu hantieren, wie u.a. Tadhg Nagel in der FRANKFURTER RUNDSCHAU darlegt. Doch damit nicht genug, denn Trump scheint keineswegs ein närrischer Alleingänger zu sein, sondern seine Partei, die Republikaner, scheinen ihm in nichts nachzustehen, wie Mavie Michelitsch für den STANDARD berichtet. Demzufolge haben die Republikaner eine antisemitische Kampagne gegen den Ehemann von Kamala Harris gestartet.Die Kampagne richte sich an die arabischstämmige US-Bevölkerung in Michigan, wobei der Ehemann von Kamala Harris und seine jüdische Herkunft im Fokus stünden. Liest man dann noch den zweiteiligen Beitrag von Stefan Frank, der für MENA-WATCH ausführlich die Ergebnisse der von der Columbia University ins Leben gerufenen Task Force über den Antisemitismus auf dem Campus referiert, will man gar nicht mehr glauben, dass wir hier von den Vereinigten Staaten Amerikas reden, in dem sich dies alles abspielt. Vielleicht kann man dann nur noch mit einer Art gelassenem Zynismus reagieren, wie ihn der New Yorker Schriftsteller und Professor Joshua Cohen ("Die Netanjahus") im Intervier mit der TAZ an den Tag legt und meint, dass die anti-israelischen Studenten amerikanische Probleme auf den Nahost-Konflikt projezierten. Was Israel selbst betrifft, sieht er keine Alternative zu einer Zweistaatenlösung:
"Wenn man heute in Israel den Ausdruck Zweistaatenlösung benutzt, kann man wählen, ob man entweder ausgelacht oder ins Gesicht geschlagen wird. In den palästinensischen Gemeinden würde man genau die gleiche Reaktion bekommen. Aber irgendwann wird man die Parteien an einen Tisch bringen müssen. In der Zeit, in der eventuell Kamala Harris regieren wird, wird es in Israel einen Wechsel in der Führung geben. Es wird dort eine Regierung geben, mit der man arbeiten kann, und die Herausforderung für eine demokratische Präsidentin wird sein, uns nicht von Israel zu entfremden. Wenn sie der amerikanischen linken Basis erlaubt, ein Engagement mit einer kommenden israelischen Regierung zu versauen, dann gibt es keine Hoffnung mehr."
Eigentlich ein ermutigendes Zeichen: im August vergangenen Jahres wurde die jüdische Studentin Sharon Spievak zur Vorsitzenden des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Hochschule Rhein-Waal (HSRW) in Kleve gewählt, deren Studierendenschaft sehr international ist und mehrheitlich aus muslimischen Ländern stammt. In der Folge kam es immer häufiger zu diversen, teils bedrohlichen Anfeindungen, bis die Situation im April diesen Jahres für sie nicht mehr erträglich wurde. Im Interview mit der JÜDISCHEN ALLGEMEINEN WOCHENZEITUNG schildert sie die Situation so:
"Das war Ende April die letzte Sitzung des Studierendenparlaments, an der ich teilgenommen habe. Eigentlich sollte es um das Studierendenticket gehen, doch plötzlich gab es Zwischenrufe, dass man jetzt unbedingt über »Gaza, Westbank and all of Palestine«, also über »ganz Palästina«, sprechen müsse. Das ist eine klare Ablehnung von Israels Existenz. In der Sitzung ging es dann nicht mehr um studentische Belange, sondern nur um den Nahostkonflikt, wobei die Situation in Gaza mit dem Holocaust gleichgesetzt wurde."
Und sie ergänzt, wie es ihr unmittelbar danach ging:
"Nach der Sitzung habe ich im Auto gezittert und geweint und mich gefragt, warum ich das eigentlich noch mache, warum ich dieses Risiko für meine persönliche Gesundheit und Sicherheit eingehe. Anstatt als jemand wahrgenommen zu werden, der sich für die Interessen von 6000 Studierenden einsetzt, war ich plötzlich nur noch die Jüdin, die man genauso wie den jüdischen Staat loswerden will. Danach stand für mich der Entschluss zurückzutreten fest. Später habe ich erfahren, dass es ohnehin im Studierendenparlament den Plan gab, mich abzusetzen."
Nicht viel anders erging es der gestandenen Antisemitismusforscherin Julia Bernstein, die einen Vortrag an der Uni Frankfurt über die Folgen des 7. Oktober auf Juden in Deutschland wegen der Proteste "propalästinensischer" Studenten fast nicht halten konnte, wie Thomas Thiel für die FAZ berichtet:
"Der Hass, die Hetze und die subtilen Anfeindungen, die Juden an den Hochschulen entgegenschlagen, dokumentiert Bernstein in ihrem Vortrag in niederschmetternder Ausführlichkeit. ... Vielerorts kommt es zu Mobbing, mancherorts fliegen die Fäuste. Die Folge sei, dass viele Juden an den Hochschulen ihr Judentum versteckten. Nach einer internen Umfrage des Netzwerks sind es 76 Prozent. Viele wünschen sich laut der Umfrage dauerhafte Polizeipräsenz auf dem Campus und Zugangskontrollen. Manche, wie Bernstein selbst, sind aus Furcht vor Anfeindungen auf Onlinelehre umgestiegen."
Und als ob dies alles noch nicht reicht, wurde gestern eine repräsentative Studie im Auftrag des Landes NRW vorgestellt, die besorgniserregende Erkenntnise zutage fördert. «Bis zu 24 Prozent der Befragten haben in unterschiedlicher Form antisemitische Einstellungen», teilte die Antisemitismusbeauftragte des Landes NRW, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, bei der Vorstellung der Studie mit. Für die Studie wurden im Frühjahr 2024, also nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel, persönliche Gespräche geführt. Auch der auf Israel bezogene Antisemitismus hat ein deutliches Ausmaß in NRW. So setzen 38 Prozent der Befragten die israelische Politik tendenziell mit der nationalsozialistischen gleich. Und: 16- bis 18-Jährige sind der Studie zufolge auffällig israelfeindlich eingestellt. Hart ins Gericht gehen die Wissenschaftler der Studie mit den sozialen Medien, denen sie vor allem im Blick auf Kinder und Jugendliche eine verheerende Rolle zuschreiben:
„Derzeit sind soziale Medien wie Tiktok im Prinzip die Propagandaform des 21. Jahrhunderts, die quasi als erste Sozialisationsinstanz neben den Eltern direkt ins Kinderzimmer wirken“, so der beteiligte Wissenschaftler Rensmann. „Das ist so als würde man kleinen Kindern harten Alkohol ins Kinderzimmer stellen (...).“
Und wie sieht es in jenem Land aus, das uns einst durch eine Revolution Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit und damit die Grundlagen unserer modernen Demokratie bescherte? Im Interview mit der WELT zeichnet der französische Philosoph Raphaël Enthoven ein düsteres Bild und erläutert, dass Jean-Luc Mélenchon, der mächtigste Linke im Land, tatsächlich ein Antisemit ist und der neue Antisemitismus "vorwiegend von der Linken (kommt), und zwar von einer identitären, verrückten Linken." Eines der Kennzeichen dieses neuen Antisemitismus beschreibt er wie folgt:
"Der neue Antisemitismus sieht sich als humanistisch. Er tritt als Verteidiger der Unterdrückten auf: Wir kämpfen gegen Menschen, die sich auf der richtigen Seite der Geschichte glauben. Die Nazis hatten eine metaphysische Abneigung gegenüber Juden. Die Hamas, die genau das gleiche Ziel verfolgt, gibt sich als Opfer derer aus, die es zu vernichten gilt. Dieser kleine Unterschied macht die Hamas zu einem furchterregenden Gegner. Gegen einen Gegner zu kämpfen, der sich humanistisch geriert, ist eine wahre Herausforderung. Deshalb sollte man jedes einzelne Dokument der Linken analysieren, um diese Taktik zu entlarven. Beliebt ist zum Beispiel, dass man jemanden als Zionisten beschimpft, weil er Jude ist, nicht weil er Zionist ist."
Die Links zu den Themen in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
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In seinem letzten Interview, das der Philosoph Martin Heidegger 1966 dem SPIEGEL gab und das erst nach seinem Tode 1976 veröffentlicht werden durfte, fiel ein oft zitierter Satz Heideggers: "Nur noch ein Gott kann uns retten". In einem Beitrag für die WELT meint nun die Philosophin Olivia Mitscherlich-Schönher, dass genau dieser Satz Heideggers eine angebrachte Antwort auf die vielen Krisen der Gegenwart ist - und interpretiert ihn u.a. so:
"In den gegenwärtigen Krisen können die Erfahrungen und Haltungen helfen, die in spirituellen Prozessen erlebt und eingeübt werden. Der Staatsrechtler Ernst-Wolfgang Böckenförde hat sie als die vorpolitischen Grundlagen des demokratischen Rechtsstaats bezeichnet, die dieser aus eigener Kraft nicht hervorbringen kann. Es geht um Erfahrungen eigener Endlichkeit, eigenen Angenommen- und Getragen-Seins, um Haltungen des Hörens, der Selbstkritik, des Hoffens, der Dankbarkeit. In der Mehrfachkrise unserer Tage können sie ein gesellschaftliches Miteinander stärken, das die anstehenden Transformationen demokratisch bewältigt."
Kürzlich verurteilte Papst Franziskus die Zurückweisung von Migranten als moralisches Versagen und forderte unter Berufung auf biblische Verse ein globales Migrationsmanagement. Der Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz (CER), Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, hat seine Bedenken und antwortet dem Papst in einem Beitrag, den die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG veröffentlicht: «Die von Papst Franziskus unterstützte Einwanderungspolitik führt zu Chaos».
Das vielleicht zentrale Kernproblem allen christlich-jüdischen Reflektierens ist die Christologie, die theologische Lehre über Person und Bedeutung von Jesus von Nazareth. Die damit verbundenen Probleme veranlassten in den 1970er Jahren die kanadische katholische Ordensfrau und Theologin Maureena Fritz, nach Israel zu reisen. Fritz war damals Professorin der Theologischen Fakultät der Universität Saint Michael's College in Toronto. Heute ist die 98-jährige Ordensfrau der Gemeinschaft "Notre Dame de Sion" (NDS) israelische Staatsbürgerin und als Katholikin Mitglied der Jerusalemer reformjüdischen Gemeinde "Kol HaNeschama". Dem Problem der Christologie im Dialog mit dem Judentum ist ihr jüngstes Buch gewidmet, das demnächst in deutscher Übersetzung erscheint: "Den Namen Jesu erlösen" ("Redeeming Jesus' name"). Andrea Krogmann hat für KATHOLISCH.de die bemerkenswerte Ordensfrau besucht und mit ihr gesprochen:
"Wenn Christen erkennen, dass Jesus ein gläubiger Jude gewesen sei und auch die frühen Christen ihn nicht als Gott verehrten, werde eine neue, revidierte und pluralistische Christologie möglich, ist sie überzeugt. 'Jesus ist nicht der einzige Weg zum Vater. Er ist ein Weg, der offen ist für andere Wege.' Eine erneuerte Christologie, die den Fokus Jesu auf die Herrschaft Gottes und nicht die Herrschaft der Kirche lege, mache den Weg frei für einen 'authentischen Dialog' mit dem Judentum und anderen Religionen."
Am Sonntag begann das jährliche Treffen des interreligiösen Friedenstreffens, das von der italienischen Gemeinschaft Sant'Egidio organisiert wird. Das 38. Friedenstreffen findet unter dem Motto "Imaginer la Paix – Imagine Peace" erstmals in Paris statt und wird vier Tage lang dauern. An der Eröffnungssitzung des Friedenstreffens nahmen neben dem Gründer der Gemeinschaft Sant'Egidio, Andrea Riccardi, u.a. der Pariser Erzbischof Laurent Ulrich, der Primas der Anglikanischen Kirche und Erzbischof von Canterbury Justin Welby, der Rektor der Großen Moschee von Paris Chemis-Eddine Hafiz, der Groß-Rabbi von Frankreich Haïm Korsia und schließlich auch Präsident Emmanuel Macron teil. Das französische Staatsoberhaupt hatte 2022 das Friedenstreffen in Rom besucht und eine Einladung nach Paris ausgesprochen. Erste Presseberichte, Reden und Interviews u.a. mit dem Gründer des Treffens, dem Historiker und Theologen Andrea Riccardi, sind online: "Die Religionen müssen die Grundlagen für den Frieden erneuern".
Die Links zu den Themen in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
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Sheryl Sandberg zählt zu den mächtigsten Frauen der Welt. Als langjährige Co-Geschäftsführerin von META und engste Vertraute von Marc Zuckerberg wurde sie international bekannt. Das weltweite Schweigen nach den Vergewaltigungen und sexuellen Misshandlungen durch die Hamas am 7. Oktober hat sie aufgewühlt - so sehr, dass sie sich entschloss, einen Film zu produzieren. Unter dem Titel „Screams Before Silence“ will er gegen das sich ausbreitende Schweigen über die Sexualverbrechen der Hamas am 7. Oktober 2023 ankämpfen, wie Gabriele Flossmann für das österreichisch-jüdische Magazin NU berichtet: "Ein Film gegen das Schweigen".
Inmitten dieser für Israel so dramatischen Zeiten hat die älteste jüdische Zeitung der Welt, der Londoner JEWISH CHRONICLE, eine Fälscher-Affäre. Der Journalist Elon Perry hat gefälschte Berichte zugunsten der Netanjahu-Regieung geschrieben - und er hat auch seine Biografie geschönt, berichtet Daniel Zylbersztajn-Lewandowski in der TAZ. Zwar hat der "Jewish Chronicle" sich entschuldigt und die betroffenen Artikel Perrys entfernt:
"Doch wie die Zeitung die verfälschten Dokumente oder unbelegten Behauptungen in Perry/Yifrachs Artikeln überprüft haben will und welche Maßnahmen nun konkret unternommen werden, bleibt unklar. Auf eine Anfrage der taz reagierte die Zeitung nicht."
Berlin feierte am Wochenende die Jüdischen Kulturtage. Zum Abschluss wurde eine neue Torarolle feierlich vollendet. Sie soll an die getöteten Menschen des Hamas-Massakers vom 7. Oktober 2023 in Israel erinnern. Vor diesem Hintergrund hat die JÜDISCHE ALLGEMEINE WOCHENZEITUNG mit Micha Mark Farnadi-Jerusalmi gesprochen, dem Sofer d.h. dem Tora-Schreiber. Er erzählt, warum er sich für diesen außergewöhnlichen Beruf entschieden hat und welche Ausbildung dazu vonnöten ist: »Diese Tora ist ein Zeichen, dass wir überlebt haben«.
Frankfurt am Main war bis 1933 eines der wichtigsten Zentren jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in Europa. Die Stadt besaß eine große jüdische Gemeinde, deren Mitglieder tragende Säulen der Stadtgesellschaft waren. Während der nationalsozialistischen Herrschaft wurden aber auch die Frankfurter Jüdinnen und Juden systematisch entrechtet, verfolgt und ermordet, die jüdischen Gemeinden aufgelöst. Ein nun veröffentlichter Band widmet sich der Geschichte des jüdischen Frankfurt im NS-Staat und der Zeit des Wiederaufbaus in der Nachkriegszeit bis bis in die 1980er Jahre, als gerade von Frankfurt wichtige Impulse für eine neue Sichtbarkeit der jüdischen Gemeinschaft in der Bundesrepublik ausgingen. Die Beiträge des Bandes beschreiben die Bedingungen, unter denen sich die Neugründung der jüdischen Gemeinde vollzog und auf welchen Wegen Jüdinnen und Juden ins Zentrum der Frankfurter Stadtgesellschaft zurückkehrten. Alexander Jürgs stellt den vielfältigen Band in der FAZ näher vor: "Ein zaghafter Neuanfang".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
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In den USA spielt die Religion in der Politik eine zentrale Rolle. Ein Unterschied zu Europa, sagt der Religionswissenschaftler Andreas G. Weiß im Interview mit DOMRADIO und erklärt, warum Glaube für die US-Politik so wichtig ist und welche Rolle Trump spielt. Weiß erläutert auch, dass ich das amerikanische Verständnis von Religion eher jenseits konfessioneller Grenzen bewege. Vielmehr gelte:
"Religion in der US-Politik kann auch bedeuten, dass man ein Gottesbekenntnis ablegt und dieses recht undefiniert lässt, aber man in diesem Gottesbekenntnis quasi dieses Überzeugtsein des patriotischen Bewusstseins in den USA ausdrückt. Man glaubt an einen Gott, der die USA als eine besondere Nation in ihrem Auftrag nach außen begleitet. Das ist eigentlich etwas, das über die Jahrhunderte hinweg immer maßgeblich war, unabhängig davon, ob der Präsident in den USA nun ein evangelikaler Christ ist, ein Baptist, ein Lutheraner, ein Katholik oder wie auch immer. Dieses Bewusstsein, dass die USA von einem bestimmten Gott, von einer bestimmten Berufung begleitet werden, war so etwas wie ein inklusives Glaubensverständnis, das die US-Amerikanerinnen und -Amerikaner immer wieder zusammengeschweißt hat."
Der Link zum Interview in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
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Fast ein Jahr liegt das Massaker der Hamas in Israel zurück. Die Journalistin Lee Yaron hat in den vergangenen Monaten die Lebensgeschichten vieler Opfer rekonstruiert – und berichtet von den letzten Stunden ihres Lebens und lässt sie in szenischen Dialogen von ihrer Angst, ihrer Hoffnung und ihrem Mut selbst zu Wort kommen. Für ihr Buch interviewte Lee Yaron Angehörige der Opfer und Überlebende der Angriffe, außerdem hatte sie Zugang zu Abschriften von Telefonaten und Nachrichten, die dem Tod dieser Menschen manchmal nur Sekunden vorausgingen. Auf dieser Basis zeichnet sie beeindruckende Porträts der ermordeten Frauen, Männer und Kinder, um die Erinnerung an sie zu bewahren. Niels Beintker hat den bewegenden Band für den BAYRISCHEN RUNDFUNK gelesen: "Israel. 7. Oktober: Über die zerstörten Leben der Opfer"
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
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Gestern Abend lief im ZDF zur besten Sendezeit die bemerkenswert gute Dokumentatioin "Tatort Israel", die den Tag des Hamas-Massakers am 7. Oktober 2023 mit stellenweise erschütternden Bildern und Zeugenberichetn nachzeichnet. Heute wird die Dokumenation zu sehr später Stunde wiederholt. Etwas früher sendet das ZDF sozusagen den zweiten Teil dieser Doku: "Hamas - Macht durch Terror". Und ebenfalls zu sehen ist eine Ausgabe des "Auslandsjournals" mit der Doku: "Das Jahr nach dem Massaker". Alle diese Dokus stehen im Übrigen auch zeitunabhängig in der Mediathek des ZDF.
Mehr dazu in den FERNSEH-TIPPS.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)
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