Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
19.02.2025 - Nr. 2096

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Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am Donnerstag, 27. Februar 2025.



ONLINE-EXTRA Nr. 361

19. Februar 2025

Queerfeindliche Straftaten nehmen in Deutschland zu. Das zeigt das jüngste Lagebild des Bundeskriminalamts (BKA), das Bundesinnenministerin Nancy Faeser im Herbst 2024 vorstellte. Den Angaben zufolge erfasste die Polizei 2023 insgesamt bundesweit 17.007 Fälle von Hasskriminalität. Mehr als jeder Zehnte dieser Fälle - 1.785 Straftaten - richtete sich im vergangenen Jahr laut BKA gegen lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche sowie queere Menschen. Die Behörden gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. In 63 Staaten wird Homosexualität noch strafrechtlich verfolgt, in 12 Ländern droht sogar die Todesstrafe für Lesben und Schwule. Machne davon setzen die Todesstrafe auch teilweise um: Iran, Nigeria, Saudi Arabien, Somalia, Jemen. Vielerorts sind staatliche Behörden an der Unterdrückung von Homosexuellen beteiligt, verweigern ihnen jeglichen Schutz vor Anfeindungen und Gewalt.

Auch in den Kirchen streiten sich Christen über kaum ein anderes Thema so leidenschaftlich wie über Homosexualität. Was den einen als selbstverständlich erscheint, bringt andere dazu, ihre Kirchen zu verlassen. Dass Homosexualität eine Sünde, Heterosexualität aufgrund der mit ihr einhergehenden Fortpflanzung dagegen gottgewollt sei, wird in der christlichen Tradition unter Berufung auf biblische Quellen begründet, genauer: vor allem auf alttestamentliche und damit jüdische Quellen. In seinem 2024 erschienen, konsequent durchdachten und erhellendem Buch "Kein anderes Ufer" (nähere Infos weiter unten) hat sich der katholische Theologe Norbert Reck mit Bibel, Geschichte, Psychoanalyse und Sexualwissenschaften auseinandergesetzt und stellt insbesondere auch die theologischen Begründungen für die verheerende Verurteilung von Homosexualtität auf den Prüfstand. Im Ergebnis spricht er von einer "Erfindung der Homosexualität", wie es der Untertitel seines Buches bereits deutlich macht.

Im nachfolgenden ONLINE-EXTRA untersucht er das "Verständnis von Homosexualität in Judentum und Christentum", analysiert die einschlägigen Bibelstellen, die den Grundstein für eine religiös begründete Homophobie legten und zu einem weiteren Baustein christlicher Judenfeindschaft wurden, skizzierte deren verheerende Wirkungsgeschichte bis in die Gegenwart, um abschließend neue Denkwege zur Revision jahrhundertelanger Fehlinterpretationen zu formulieren: "Kein jüdisches Problem. Beobachtungen zum Verständnis von Homosexualität in Judentum und Christentum".

COMPASS dankt Norbert Reck herzlichst für die Genehmigung zur Wiedergabe seines Beitrags an dieser Stelle!

ONLINE-EXTRA Nr. 361:
Kein jüdisches Problem


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Online exklusiv für ONLINE-EXTRA



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