Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
13.03.2008 - Nr. 896

Schäuble lädt zur dritten Islamkonferenz



Religiös und treu gegenüber dem Staat



Die Auswirkungen religiöser Strömungen auf die Politik sind nicht nur in den USA verstärkt zu beobachten, sondern auch in Europa. Interview mit Michael Hochgeschwender, Professor für nordamerikanische Kulturgeschichte... 




Streit um den Karfreitag



Von Christa Langen-Peduto | Wenige Tage vor Beginn der Feierlichkeiten der Karwoche in Rom, die Zehntausende von Pilgern anziehen, kommen in den Vatikan noch ganz besondere Gäste. Eine jüdische Delegation aus Jerusalem trifft mit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, Walter Kardinal Kasper, auch Vorsitzender der Kommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum, und weiteren Vatikanvertretern zusammen. Es geht darum, eine Kontroverse aus der Welt zu schaffen, die den christlich-jüdischen Dialog in letzter Zeit schwer belastet hat... 

Vatikan: Kulturminister betont Gemeinsamkeiten von Juden und Christen

Zwischen Juden und Christen gibt es eine liturgische Verbindung. Daran hat jetzt der Präsident des Päpstlichen Kulturrats, Gianfranco Ravasi erinnert. Inmitten der Diskussion um die Neufassung der lateinischen Karfreitagsfürbitte und Missverständnisse um das Thema Bekehrung der Juden, betont Ravasi die gemeinsamen Wurzeln beider Religionen. Besonders evident werden die beim christlichen Psalter, entstanden aus den 150 Psalmen der jüdischen Tradition. Auch das Vater Unser hat seinen Ursprung wohl im jüdischen 18-Bitten-Gebet.

Der Christusglaube unterscheidet Juden und Christen, die derzeitige Diskussion um die Karfreitagsbitte macht das erneut deutlich, doch im Gottesbild, im Menschenbild, und auch in der Sicht der Gesellschaft gibt es viele Übereinstimmungen, so Ravasi.

„Der Eingottglaube etwa verbindet uns. Die Sicht des Menschen, als tiefe Einheit von Leib und Seele ist uns gemeinsam. In unsere Kulturen haben Bilder und Symbole der Bibel Eingang gefunden, die wurden in die christliche Tradition übernommen.“

Neben diesem kulturellen Band erinnert Ravasi an die per se gegebene Verbindung beider Weltreligionen. „Das antike, das erste Testament, ist Teil der Heiligen Schriften des Christentums. Aus dem Judentum kommt diese starke Messiaserwartung, die schließlich das Christentum zu dem macht, was es ist.“

Die Geschichte der beiden Religionen und Kulturen war stets geprägt von Spannungen und Auseinandersetzungen. „So, wie es in einer Familie passiert. In einer Großfamilie wird nicht immer nur Liebe sichtbar, da kann es auch zu Entzweiungen und mitunter sogar zu Hass kommen.“ „Wir haben eine schwierige Geschichte hinter uns“, bekennt der Präsident des Kulturrats freimütig, nicht ohne echten Dialog zu verschweigen. „Ich erinnere nur an die Art, mit der Kafka, der Jude war und eng mit seinen Wurzeln verbunden war, auf die Frage eines Freundes hin Christus beschrieb. Er sagte: ,Christus ist ein lichterfüllter Abgrund. Man muss die Augen schließen, um nicht abzustürzen.’ Oder Martin Buber, der Jesus als ,unseren großen Bruder’ bezeichnete; lange bevor dann Johannes Paul II. die Juden als ,unsere großen Brüder’ nannte.“

(Quelle: Radio Vatikan)




Die neue Gretchenfrage



Von Armin Pfahl-Traughber | Probleme mit Muslimen basieren auf der Anmaßung, die einzig wahre Religion zu vertreten. Daraus leiten sich Absolutheitsansprüche und Ausgrenzungstendenzen ab, welche aber auch dem Christentum eigen sind... 

Aus den Hinterhöfen in die Öffentlichkeit



Von Uta Rasche | Im Entree hängen ein Porträt des Bundespräsidenten Köhler, des türkischen Staatspräsidenten Gül und des Staatsgründers Atatürk. Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. (Ditib), der deutsche Ableger der türkischen Religionsbehörde Diyanet, hat ihren Sitz in einem Kölner Verwaltungs- und Fabrikgebäude aus den fünfziger Jahren... 




Schäuble für islamischen Religionsunterricht



Innenminister Wolfgang Schäuble hat sich in einem Interview aufgeschlossen gegenüber einem islamischen Religionsunterricht an deutschen Schulen gezeigt. Allerdings müssten die Muslime selbst die Voraussetzungen dafür schaffen – und auf Deutsch unterrichten...

"Selbst im Vatikan schauen sie auf uns"



Innenminister Wolfgang Schäuble spricht im sueddeutsche.de-Interview über die Islamkonferenz, seine Rolle als Versöhner, was er vom Koordinierungsrat der Muslime hält - und wie der geplante Islamunterricht an staatlichen Schulen den Hasspredigern Konkurrenz machen soll. Interview...

"Wir sind nicht starr organisiert"



Ezhar Cezairli, säkulare Muslimin in der Islamkonferenz, über die Dominanz der konservativen Muslime und den Wunsch nach einem islamischen Ansprechpartner. Interview...

Wertestreit in der Islamkonferenz



Von Peter Carstens | Für die Plenarsitzung der Deutschen Islamkonferenz (DIK) an diesem Donnerstag erwarten Teilnehmer einen offenen Streit über die Frage, wie Muslime ihr säkulares und religiöses Leben in Deutschland führen sollen... 

Zähes Ringen um einzelne Zeilen



Von Markus Fels | An diesem Donnerstag tagt sie zum dritten Mal. Die echten Konfliktthemen kommen noch... 




Schulen gegen Betraum für Muslime



Von Sandra Dassler und Jost Müller-Neuhof | Heftige Reaktionen auf Verwaltungsgerichtsurteil. Christliche Kirchen unterstützen Forderung des Islam... 

CDU und Grüne wollen keine Gebete in der Schule



Die Entscheidung des Berliner Verwaltungsgerichtes, dass eine Schule im Wedding einem muslimischen Schüler Raum zum Beten schaffen muss, ist in der CDU und bei den Grünen auf harsche Kritik gestoßen. Währenddessen kündigte Bildungssenator Zöllner an, das Urteil überprüfen zu lassen...

Beträume für Muslime haben in Schulen nichts zu suchen



Von Werner von Bebber | Wenn Richter rückwärts richten: In Berlin sind viele stolz auf den atheistischen Touch der Stadt. Doch jetzt wollen Verwaltungsrichter, dass ein muslimischer Gymnasiast in der Schule beten darf, wie es ihm sein Glaube befiehlt... 

Gebets-Urteil wird von Schulleitern kritisiert



Von Tobias Miller | Bildungsverwaltung prüft Beschwerde... 

Keiner will Gebetsecken für Schüler



Von Alke Wierth | Der Gerichtsbeschluss, dass eine Schule einen Gebetsraum für muslimische Schüler einrichten muss, löst Empörung aus. Schulleiter fürchten um den religiösen Frieden, Oppositionspolitiker sehen das Neutralitätsgebot gefährdet... 




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