
Guten Tag!
Jugendaustausch, Siedlungsbau in Palästinensergebieten und die Bedrohung durch den Iran – nie waren die Beziehungen Deutschlands zu Israel so eng wie heute, selten zu vor war Israel bedrohter. Bei ihrem Besuch in Israel versucht Angela Merkel die Wurzeln des Landes zu verstehen. Erstmals erfährt sie als Regierungschefin das Privileg, vor der Knesset, dem israelischen Parlament, zu reden, eine Ehre, die bislang nur Staatsoberhäuptern zukam. Genau das stößt freilich auch auf Protest. Manche wollen die Knesset verlassen, wenn Kanzlerin Merkel ihre Rede hält. Doch das sind Einzelfälle, meint der israelische Autor Daniel Dagan im Interview mit der NETZEITUNG und erinnert daran, dass auch Herzls «Der Judenstaat» in deutscher Sprache geschrieben ist. Neben einem Interview mit Avi Primor im DEUTSCHLANDRADIO sei besonders auf ein Gespräch mit dem israelischen Autor und Regisseur Etgar Keret ("Jellyfish"; siehe Compass 13.03.08) hingewiesen, der in der FRANKFURTER RUNDSCHAU zu Wort kommt. Auf die Frage etwa, ob Deutschland Israel kritisieren darf und muss, antwortete er:
"Man muss eigentlich beide Seiten kritisieren. Israel tut beständig Dinge, die ich ablehne. Das bedeutet wiederum auch nicht, dass ich glaube, dass die Hamas Recht hat. Die Idee dieses Pro- oder Anti-Israelischen ist doch dumm. Gibt es etwa pro-belgisch oder anti-belgisch eingestellte Europäer? Jede Nation trägt ambivalente Strukturen in sich, aus denen Gutes und Schlechtes entsteht. Israel und Palästina sind sowohl Opfer als auch Täter. Sobald du das nur noch wie einen Star-Wars-Film betrachtest und dich fragst, wer jetzt Luke Skywalker und wer Darth Vader ist, wer Held und wer Bösewicht, kannst du eigentlich nicht mehr vernünftig darüber diskutieren."
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Auch das Social-Networking-Portal "Facebook" ist nun nach "Google Earth" zum Gegenstand des politischen Konflikts im Nahen Osten geworden. Israelische Siedler im Westjordanland haben sich beschwert, dass sie auf der Social-Networking-Website automatisch als Einwohner von Palästina aufgeführt worden seien, und den Betreibern von Facebook vorgeworfen, damit politische Zwecke zu verfolgen. Sie seien Bürger Israels und würden nicht in Palästina leben. Das Internet-Magazin HEISE ONLINE berichtet über Hintergründe und Stand der Auseinandersetzung: "Facebook im Nahostkonflikt".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
In der NEUEN ZÜRCHER ZEITUNG befasst sich Marc Zitzmann mit dem nicht enden wollenden Wirbel um die Ehrung Israels an der Pariser Buchmesse. Israel ist Ehrengast des 28. Salon du livre de Paris, was zu arabischen Boykottaufrufen führte, die allerdings nur zum Teil befolgt wurden. Es scheint sich die Meinung durchzusetzen, dass sich ins eigene Fleisch schneide, wer der Messe fernbleibe: "Boykott den Boykotteuren!".
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Auf dem Filmfestival von Miami hat Daniel Kothenschulte Ari Libskers Dokumentarfilm "Stalags - Holocaust and Pornography" gesehen und schildert seine Eindrücke in der FRANKFURTER RUNDSCHAU. Libsker widmet sich in seinem Fim jenen Comic-Heftchen, die in Israel Anfang der Sechziger recht populär wurden und in denen zumeist alliierte Soldaten von stets großbrüstigen SS-Frauen sexuell erniedrigt wurden. Die Kritik an Libsker entzündet sich vor allem daran, dass er die pornografischen Elemente in der Holocaust-Erinnerung nur zeigt, aber nicht kommentiert:
"'Das mag auch der Grund sein, warum mein Film von allen deutschen Festivals bisher abgelehnt wurde', erklärt Libsker im Gespräch. 'Zur Kritik, die ich in Israel bekam, wo man etwas offener darüber sprechen kann, gehörte, dass mein Film den Holocaust-Leugnern in die Hände spielen könnte. Sie könnten ihn als Beleg dafür verwenden, dass Juden ihre eigenen Holocaust-Mythen kreieren würden.' Man könnte diesen auf suggestive Art diskreten Film nicht schlechter verstehen."
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Waren Hunderttausende Deutsche im Dritten Reich Psychopathen und Sadisten? Nein, sagen Psychologen nahezu einhellig: Das Täter-Potential steckt in fast jedem - was Experimente belegen. Christian Stöcker diskutiert und erläutert das Phänomen in einem Beitrag für den SPIEGEL: "Was Menschen zu Tätern macht".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Esoterik trifft Rassismus: Birk Meinhardt schildert in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG seinen Streifzug durch eine Szene, in der sich scheinbar geheimnisvolle Lehren mit Verschwörungstheorien, Antisemitismus und Rassismus vermischen: "Arier im Mikrowellen-Krieg".
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Wie sollen Medien mit Vertretern rechtsextremer Parteien umgehen? Wie befragt man ihre Akteure, ohne Raum zu geben für Propaganda oder Hasstiraden? Studierende des Fachbereiches Online-Journalismus der Hochschule Darmstadt haben gemeinsam mit der Journalistenschule Ruhr in Essen jetzt einen Leitfaden für Medien für den Umgang mit Rechtsextremen entwickelt und ins Internet gestellt. Astrid Ludwig stellt ihn in der FRANKFURTER RUNDSCHAU näher vor: "Leitfaden für Umgang mit Rechtsextremen".
Der Link dazu in der Rubrik RECHSTRADIKALISMUS.
Keine Ruhe um die geänderte Karfreitagsfürbitte: Wegen der umstrittenen katholischen Karfreitagsfürbitte für die Juden wollen nun zwei weitere jüdische Repräsentanten ihre Teilnahme am Katholikentag absagen. Er werde nicht zu dem Laientreffen vom 21. bis 25. Mai nach Osnabrück fahren, sagte der Oldenburger Rabbiner Daniel Alter am Montag dem EVANGELISCHEN PRESSEDIENST. Und der Lübecker Psychologe Prof. Dr. Rolf Verleger betonte, er wolle mit seiner Absage ein Zeichen setzen. Er ist Mitglied im Direktorium des Zentralrats der Juden in Deutschland und war vom "Internationalen Versöhnungsbund" anlässlich des Katholikentags eingeladen worden. Weitere Einzelheiten zu den neuesten Absagen in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT. Außerdem dort auch ein "Gastkommentar" aus der TAGESPOST von Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, der Vizepräsidentin der Edith-Stein-Gesellschaft Deutschland, die in der geänderten Fürbitte keinen theologischen Rückfall sieht.
Die Muslimin Lamya Kaddor unterrichtet Islamkunde an einer Hauptschule. Sie hält das Fach für einen Erfolg und einen wichtigen Beitrag zur Integration. Mit der WELT sprach Kaddor über die Inhalte, die Reaktionen von Schülern und Lehrern, sowie über die Parallelen von Bibel und Koran: "Radikal sind die wenigstens von uns".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
In Frankfurt stehen große Pläne für eine Erweiterung und Neugestaltung des Jüdischen Musuems an. Das Fernziel ist ein Jüdisches Zentrum mit einem Anbau hinter dem Rothschildpalais. Doch Raphael Gross, der Direktor des Jüdischen Museums, und sein Stellvertreter Fritz Backhaus haben auch schneller realisierbare Pläne: die Erneuerung der Dauerausstellung im Haupthaus Rothschildpalais am Untermainkai und die Umgestaltung der Dependance Judengasse. Hans Riebsamen stellt in der FAZ die Einzelheiten der Pläne und deren Problematik näher vor: "Endlich Zugang zu den Fundamenten".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
»Ich habe es satt, als Kirchenkritiker, Papstkritiker, Kirchenrebell et cetera, et cetera bezeichnet zu werden; das ist nicht mein Beruf!«, schimpfte Hans Küng bei einem Gespräch im Tübinger Presseclub. »Wenn man jetzt 80 wird, hat man vielleicht schon das Privileg, dass das Gesamtwerk angeschaut wird«, ermahnte er die Journalisten und konkretisierte: »Ich bin Professor der Theologie geblieben - seit 1960. Ich habe meine Pflicht getan und die Themen behandelt. Ich bin theologischer Forscher, theologischer Lehrer und Autor und insofern zu einem der Akteure im Kirchengeschehen geworden." Der streitbare Theologe feiert morgen seinen 80. Geburtstag. Im Interview mit der WELT zieht er Bilanz und spricht über seine Auffassung vom Weltethos, Papst Benedikt XVI. und darüber, was das Christentum von Buddhismus und Islam lernen kann.
Der Link zum Interview in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
"Rette ein Kinderherz" ist eines der ambitioniertesten Projekte, die der Friedensprozess in den letzten zehn Jahren hervorgebracht hat. Bereits 1.600 Kindern haben israelische Kardiologen in einem Krankenhaus bei Tel Aviv mit Herzoperationen das Leben gerettet, darunter 1.000 Palästinenser. Die Kinder kommen aus Gaza, aus der West Bank, aber auch aus dem Irak, aus Ägypten, Somalien, aus Äthiopien und den Golfstaaten, oft unter dem Deckmantel diplomatischer Verschwiegenheit. Eine beeindruckende Dokumentation in PHOENIX heute Abend stellt die Arbeit der israelischen Ärzte vor.
Mehr dazu in den FERNSEH-TIPPS.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz

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