Die Wiener "Hilfsstelle für nichtarische Katholiken"

Von Nazis ermorderter Theologe Bonhoeffer als Verräter diffamiert
[PFORZHEIMER ZEITUNG]Zu viele Worte, die wehtun
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Alles in Scherben
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Sehnsucht nach Heimat
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Österreichs Schuld war 1945 nicht zu Ende
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Der Vatikan spielt auf Zeit
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Vatikanische Herbst-Offensive in Sachen Pacelli
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Brief an Papst Benedikt XVI.:
Bedenken gegen Seligsprechung von Pius XII.
Bedenken gegen Seligsprechung von Pius XII.
(Quelle: Deutscher Koordinierungsrat)
Ebenso lasen wir von der Erklärung des Postulators des Seligsprechungsprozesses für Pius XII., P. Gumpel, der ihn in missverständlicher Weise mit einer anstehenden Reise von Ihnen nach Israel in Verbindung setzte, was vom Direktor des vatikanischen Presseamtes, P. Lombardi, am 19. Oktober in einer offiziellen Stellungnahme korrigiert wurde.
Alle drei Äußerungen bestätigen, dass der Seligsprechungsprozess für den Pacelli-Papst intensiv betrieben wird, dass Sie darum beten, dass er „glücklich vorangehe“ und dass gemäß der offiziellen Stellungnahme Sie „das Dekret über den heroischen Tugendgrad“ Ihres Vorgängers noch nicht unterzeichnet hätten, „insofern diese Entscheidung Gegenstand einer vertiefenden Reflexion“ Ihrerseits sei.
Wir wollen uns weder an einer selbstgerechten Aufrechung von Geschichte und an der Deutung der Person von Papst Pius XII. in der einen oder anderen Weise beteiligen, appellieren aber mit großer Dringlichkeit gerade an Sie als Vertreter von Glaube und Vernunft dafür, alle historisch relevanten Quellen in den Archiven des Vatikans aus den Jahren bis 1945 wenigstens einem internationalen, möglichst aus Christen und Juden, zusammengesetzten Forschungsgremium zur Sichtung frei zu geben. Nur so ist eine angemessene Bewertung der Person und des Handelns von Pius XII. möglich.
Ohne den historischen Nachweis seines nachdrücklichen Eintretens für die Juden in der NS-Zeit würde eine Seligsprechung von Pius XII. den Verlust der emotionalen Bindung von Katholiken an das päpstliche Amt heute und in Zukunft verstärken, mehr aber noch das Leid der jüdischen Nachfahren jener Familien, deren Angehörige und Verwandte in den Konzentrationslagern ermordet wurden.
Nach den Auseinandersetzungen um die Karfreitagsliturgie für den außerordentlichen Ritus steht es um den jüdisch-christlichen Dialog u.a. in den USA, in Frankreich und in Deutschland nicht gut. Dieser Dialog ist nicht grenzenlos belastbar!
Wir bitten zum jetzigen Zeitpunkt und ohne Klärung der historischen Quellen dringend um ein Moratorium der Seligsprechung von Pius XII.
Mit dem Ausdruck tiefen Respekts
Dr. Henry G. Brandt
Jüdischer Präsident
Dr. Eva Schulz-Jander
Katholische Präsidentin
Pfr. Ricklef Münnich
Evangelischer Präsident
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