ACHTUNG:
Die nächste Ausgabe erfolgt am Montag, 23. März 2009.

Guten Tag!
Israelische Soldaten haben die Öffentlichkeit mit Aussagen über wahlloses Töten von Zivilisten und mutwillige Zerstörung während des jüngsten Gaza-Kriegs schockiert, melden die WELT und der österreichische STANDARD. Demzufolge haben israelische Medien berichtet, die Soldaten hätten entsprechende Zeugenaussagen vergangenen Monat während einer Versammlung an einer Militärakademie gemacht. Sie erzählten von sehr lockeren Dienstvorschriften, was das Schießen auf Zivilisten betraf. Die Aussagen wurden in dieser Woche in einem Informationsblatt für Absolventen der Akademie veröffentlicht.
Die Links zu den Berichten in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST AKTUELL.
993, 994, 995... Jeden Tag wird das Schild am Protestzelt nahe der Residenz des Premierministers zwischen dem Terra Santa Kloster und dem Café "Moment" in Jerusalem ausgetauscht. Jeder in Israel kennt diese Zahlen. Sie werden im Rundfunk vor den Nachrichten und als Clip im Fernsehen gesendet. Eine Sprecherstimme sagt: "995 Tage und Nächte hat Gilad Schalit schon in Gefangenschaft verbracht." Nach den gescheiterten Verhandlungen um eine Freigabe Schalits rückt dessen Schicksal erneut auch in den Blick der Weltöffentlichkeit. U.a. schildert Ulrich W. Sahm für ISRAELNETZ das Gezerre um den entführten Soldaten: "Mythos um einen gekidnappten Soldaten".
Der Link dazu sowie zu weiteren Hintergrundartikeln zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Leser und Kritiker waren begeistert, als 2005 in Israel der Roman "Zwerge kommen hier keine" erschienen ist. Die Autorin, Sara Shilo, hatte darin den aus arabischen Ländern nach Israel immigrierten Juden eine Stimme gegeben. Nun ist der Roman in deutscher Übersetzung erschienen. Tobias Wenzel porträtiert aus diesem Anlaß die israelische Autorin für das DEUTSCHLANDRADIO: "Komik in einer Tasche voll Traurigkeit".
Der Link zum Porträt in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Die eine Sängerin ist jüdisch mit jemenitischen Wurzeln, die andere christlich-arabisch. Dass die beiden Israelinnen gemeinsam für ihr Land beim nächsten Eurovision Song Contest antreten wollen, hat in Israel eine große Debatte ausgelöst. Die BADISCHE ZEITUNG, die SÜDDEUTSCHE und das Jugendmagazin JETZT stellen das imposante Duo und die Diskussion um sie näher vor.
Die Links dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Zur die Ignoranz des Westens über die immer noch vorhandene Bedrohung Israels durch das iranische Atomprogramm äußert sich im TAGESSPIEGEL kritisch der Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, Stephan J. Kramer. U.a. schreib er:
"Ist die Gleichgültigkeit des Westens damit erklärt, dass der Iran die Auslöschung Israels auf seine Fahnen geschrieben hat? Für viele Bürger der freien Welt wäre der Atomtod von einigen Millionen Juden kein Grund zur Aufregung – geschweige denn zum Handeln. Allerdings ist das eine ebenso unmoralische wie unsichere Rechnung. Gerade für Europa wäre ein atomarer Iran nämlich ein strategischer Albtraum. Hinter einem atomaren Schutzschild kann die iranische Führung ihren Traum von einem iranisch dominierten Nahen Osten weitgehend ungehindert verfolgen."
Der Link zu Kramers Beitrag in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Yad Vashem bietet ab dem 27. April 2009 einen Online-Kurs an. Das Thema: “Der Holocaust im Unterricht: Lernen über Dilemmata, Entscheidungen und Handlungsoptionen” Altersgerechte Holocaust-Erziehung auf der Basis der pädagogischen Philosophie Yad Vashems…. In einem Beitrag auf HAGALIL sind nähere Einzelheiten zu erfahren: "Der Holocaust im Unterricht: Online-Kurs von Yad Vashem".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Jack Terry wurde 1930 im polnischen Belzyce als Jakub Szabmacher geboren, sein Vater war ein jüdischer Kaufmann. Seit 1995, dem 50. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg in der Oberpfalz, kommt der Psychoanalytiker immer wieder dorthin zurück. Er war damals der jüngste Überlebende, heute ist er Sprecher der ehemaligen Flossenbürg-Häftlinge. Keiner von ihnen erinnert sich speziell an Demjanjuks Gesicht unter den Hunderten von KZ-Wächtern - wohl aber an deren Grausamkeit, die Terry in seiner 2005 erschienenen Lebensgeschichte "Jakubs Welt" schildert. Er wohnt in New York und ist Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Bayerische Gedenkstätten. Der SPIEGEL sprach mit ihm: "Ich fühle noch den Schmerz".
Der Link zum Interview in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Die Direktorin des Berliner Büros des American Jewish Committee (AJC), Deidre Berger, hält den Boykott der umstrittenen UN-Antirassismuskonferenz durch Israel und die USA weiterhin für notwendig. Auch die überarbeitete Fassung der Abschlusserklärung, die nun vorgelegt wurde, enthalte noch viele Passagen, die eine feindliche Einstellung zum Westen überhaupt zeigten, sagte Berger im Gespräch mit dem DEUTSCHLANDARIO und verweist darauf: "Das Problem ist größer als Israel".
Der Link zum Interview in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
In der Kronacher Synagoge im nördlichen Oberfranken, wo sich Bayern und Thüringen treffen, haben Anhänger der „Germanischen Neuen Medizin“ (GNM) am Dienstagabend für einen Eklat gesorgt. Auf Einladung des Arbeitskreises Synagoge und der evangelischen Kirche wollte Kirchenrat Bernhard Wolf eigentlich ungestört über antisemitische Tendenzen der GNM aufklären. Allerdings hatten sich rund 20 Anhänger der Bewegung unter die Zuhörer gemischt und meldeten sich nach dem Vortrag mit skandalösen Beiträgen zu Wort. Im Vorfeld war der Referent sogar bedroht worden. Die NEUE PRESSE schildert Hintergründe und Einzelheiten: "Skandal in der Kronacher Synagoge".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat den für die Klagemauer in Jerusalem zuständigen Rabbiner Rabinowitsch scharf kritisiert. Der Rabbiner missbrauche sein religiöses Amt für Intoleranz, sagte Generalsekretär Kramer in einem Interview mit dem DOMRADIO. Rabinowitsch will nicht, dass Papst Benedikt XVI. bei seinem anstehenden Israelbesuch im Mai an der Klagemauer sein Brustkreuz trägt. Das sei „bizarr“, so Kramer. Israel sei an dem Papstbesuch sehr interessiert, betonte er. Sollte die Kontroverse zur Streichung des Papstbesuchs an der Klagemauer führen, „wären Israels außenpolitische Interessen aufs Schwerste tangiert“.
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Norbert Jessen berichtet in der WELT [siehe auch COMPASS 17.03.2009], dass die israelische Historikerin Rachel Elior Zweifel an der Existenz der Essener angemeldet hat, deren monastischer Gemeinde am Toten Meer wir angeblich die Qumran-Rollen verdanken: Elior hält sie für eine Erfindung des Geschichtsschreibers Josephus Flavius, hebräische oder aramäische Quellen gebe es nicht:
"Daraus zieht Rachel Elior den Schluss, dass es sich bei den Schreibern der Rollen nicht um fromme Essener am Toten Meer, sondern um Sadduzäer handelte, also Angehörige der Gruppe im antiken Judentum, die zahlreiche Hohepriester stellte und bis zu ihrer Vernichtung im Jüdischen Krieg die gemäßigte Elite des Volkes repräsentierte. Die Texte von Qumran wurden demnach im Jerusalemer Tempel geschrieben und in Jerusalemer Bibliotheken verwahrt. Erst bei Kriegsausbruch wurden sie ans Tote Meer gebracht, um sie vor den Römern zu schützen."
Der Link zum Bericht in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Welche Inhalte werden innerhalb der islamischen Theologie mit dem Begriff "jihâd" verbunden, wer führt und erklärt den "jihâd", gegen wen richtet er sich? Darf der "jihâd" gegen Christen geführt werden? Welche Bedeutung hat die islamische Auffassung vom "jihâd" heute? In einem längeren, sehr informativen Beitrag auf den Seiten von EUROPE NEWS geht die Islam- und Religionswissenschaftlerin Christine Schirrmacher auf diese und weitere Fragen ein, die sich um den Begriff des "Heiligen Kriegs", des "jihad", ranken: "Das Bemühen auf dem Weg Gottes".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Seit 100 Jahren sind Fußballbiografien von Migration geprägt. Wie sehr der Fußball dennoch Gefühle der Zugehörigkeit bot, zeigt die Geschichte des Juden Leo Drucker, der 30 Jahre lang die Welt bereiste und doch auf jedem Fußballfeld heimisch wurde. Matthias Marschik erzählt seine Geschichte auf den Seiten von BALLESTERER, dem österreichischen "Magazin zur offensiven Erweiterung des Fußballhorizonts", wie die treffliche Selbstbezeichung des Magazins lautet.
Der Link zum Porträt in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Es ist der erste Besuch von Papst Benedikt XVI. in Afrika, und bevor er nur einen Fuß auf den Boden des Kontinentes setzte, hat er weltweit für Empörung gesorgt. Im Flugzeug sprach sich der Papst gegen die Nutzung von Kondomen in dem von Aids geplagtem Land aus. Wurde er - wieder einmal - nur falsch verstanden? Die Reaktionen jedenfalls sind heftig, und sogar ein katholischer Bischof in Deutschland widerspricht dem Papst, aber nicht nur er.
Links zu Berichten und Presseschau zum Thema in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
Steven Bloom versetzt die Leser seines jüngsten Romans "Stellt mir eine Frage" atmosphärisch nach New York-Brooklyn und in die Fünfziger Jahre. Dort treffen sich die Protagonisten des Werks: Archie Feinstein, Meyer Woolf, Izzy und ein paar weitere Freunde - allesamt der Verfolgung durch die Nazis entkommen - in Sams Cafeteria um über Gott und die Welt zu debattieren. Ramona Abs hat das Buch mit viel Vergnügen gelesen, wie aus ihrer Besprechung für HAGALIL hervorgeht.
Der Link zur Buchbesprechung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)

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