Deutsche Bibliothek ISSN 1612-7331
25.09.2009 - Nr. 1074

ACHTUNG:

Am Montag, 28. Sept. 09 (Yom Kippur), und Dienstag, 29. Sept. 09, erscheint KEIN COMPASS!

Die nächste Ausgabe erfolgt am Mittwoch, 30. Sept. 09.


Guten Tag!

Nr. 1074 - 25. September 2009


Nach der antisemitischen und anti-israelischen Hetzrede des Iraners Ahmadinejad vor der UNO herrscht aller Orten Empörung - und Verwunderung, etwa über den Verbleib der Schweizer und Österreicher, die entgegen den meisten anderen Anwesenden während Ahmadinejads Rede nicht den Raum verließen. Unterdessen hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu der UN mangelnde Unterstützung vorgeworfen. „Wollen Sie an der Seite Israels stehen oder an der Seite von Terroristen?", rief er den 192 UN-Mitgliedsländern zu. In der WELT kommentiert Uwe Schmitt:
"Während Gaddafi also unfreiwillig belustigte, hatte Ahmadinedschad den Unterhaltungswert eines Henkers. Der iranische Präsident hielt eine antisemitische, hasserfüllte Hetzrede, die, wie ein CNN-Kommentator bemerkte, "Adolf Hitler hätte halten können" (wenn dessen Farsi flüssiger gewesen wäre). Der Eklat kam erwartet."
Links zum Thema in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST AKTUELL.

Adi Ophir, 1951 geboren, lehrt Politische Philosophie an der Universität Tel Aviv. Sein Forschungsgebiet ist unter anderem die Kritische Theorie, und er befasst sich insbesondere mit der Thematik des Bösen. Seine jüngsten Bücher etwa lauten «Order of Evils» (Zone Books) und «Terrible Days», eine Essaysammlung über die aktuelle Lage Israels. Ophir arbeitet auch mit palästinensischen Akademikern zusammen. Die BASLER ZEITUNG hat ihn zum Interview gebeten. Von Obama, so bekundet er, sei er nicht enttäuscht, da er von ihm auch nichts erwartet habe. Und jetzt sei Obama in dieselbe Falle getappt wie seine Vorgänger: «Redet man über Siedlungen, ist man schon verloren».
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.

Rachel Azaria gehört dem Jerusalemer Stadtrat als Mitglied der Jerusalem-Partei an. In einem Beitrag, der in der schweizer-jüdischen Wochenzeitung TACHLES zu lesen ist, rechnet er mit den Privilegien, in deren Genuss die Ultra-Orthodoxen im Staat Israel kommen, hart ab:
"Es ist an der Zeit für uns, den in Israel lebenden Ultraorthodoxen direkt in die Augen zu schauen und ihnen zu sagen: «So, liebe Brüder und Schwestern, geht es nicht mehr. Weder für uns noch für Euch». [...] Das «System», gemäss welchem 80 Prozent der charedischen (ultrareligiösen) Männer in diesem Lande nicht arbeiten, und die charedische Frau durchschnittlich acht Kinder zur Welt bringt, funktioniert nicht. Wir, die nicht charedische Bevölkerung, sind nicht länger in der Lage, unsere Mitbürger mitzutragen. Zudem gibt es auch keine moralische Begründung, die uns dazu zwingen könnte."
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ISRAEL INTERN.

Der israelische Botschafter Dan Ashbel verlässt Österreich nach mehr als vier Jahren. Im Abschiedsinterview mit dem österreichisch-jüdischen Magazin NEWS ÜBER UNS spricht er über die Veränderungen in Österreich, die Angriffe gegen sein Land, über das Israel-Bild, das er vermitteln will, und über ein Leben ohne Bewachung: "Jews are news".
Der Link zum Interview in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.

Als jüdischer Offizier der Reichswehr kämpfte Alwin Lippmann im Ersten Weltkrieg. Das bewahrte ihn später nicht vor der Gaskammer. Sein Tod steht beispielhaft für das Schicksal vieler deutscher Juden, die trotz ihres Einsatzes im Ersten Weltkrieg vor der Verfolgung und Vernichtung im Dritten Reich nicht ausgespart blieben. Michael Berger erinnert im RHEINISCHEN MERKUR an ihr Schicksal: "Ein Frontsoldat stirbt in Auschwitz".
Der Link dazu in der Rubrik VERGANGENHEIT...

Dass die neuerlichen Hetz-Tiraden Ahmadinejads keine Ausnahme in der Geschichte der Islamlischen Republik Iran darstellen, zeigt Joseph Croitoru in einem Beitrag für QANTARA. Die außenpolitische Propaganda des islamischen Regimes gegen Israel zieht sich nämlich – trotz einiger historischer Brüche – seit der Revolution von 1979 bis heute wie ein roter Faden durch die Geschichte der Islamischen Republik: "Ein antiisraelisches Dogma".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik ANTISEMITISMUS.

Das Bistum Osnabrück plant ein bundesweit einmaliges interreligiöses Schulprojekt. In Kooperation mit der Jüdischen Gemeinde und islamischen Organisationen will die Diözese eine Grundschule für alle Religionen betreiben. Darüber hat sich QANTARA mit Winfried Verburg, dem Leiter der Schulabteilung im Bischöflichen Generalvikariat Osnabrück, unterhalten: "Schule als Lernort für alle Religionen"
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Muslime in Deutschland stellen heute ein beachtliches Wählerpotenzial. Doch wie gehen die demokratischen Parteien auf die Muslime zu, um diese wichtige Klientel von ihren Programmen zu überzeugen? Dieser Frage ging Moritz Baumstieger für QANTARA nach: "Die künftigen Kanzlermacher".
Der Link dazu in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland sieht eine Renaissance des jüdischen Lebens seit dem Mauerfall. Die jüdischen Gemeinden zählten heute rund 120 000 Mitglieder, vier Mal mehr als noch 1989, teilte der Zentralrat vor wenigen Tagen in Berlin mit. Grund ist den Angaben zufolge vor allem die Zuwanderung aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Im Rahmen der jüdischen Zuwanderung in den vergangenen beiden Jahrzehnten kamen 220 000 Menschen nach Deutschland. Auf den Internetseiten des ZENTRALRATS gibt es hierzu nun einen Überblicksartikel zu lesen sowie eine ausführliche Darstellung der mit dem Zerfall des Ostblocks beginnenden jüdischen Zuwanderung aus der UdSSR beziehungsweise deren Nachfolgestaaten in die Bundesrepublik: "Zwanzig Jahre jüdische Zuwanderung nach Deutschland".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.

Dass eine Polin es wagen würde, die katholische Kirche vor Gericht zu bringen, hatte in Polen für höchste Aufregung gesorgt. Dass Alicja Tysiac nun aber ihren Beleidigungsprozess gegen die Erzdiözese in Kattowitz gewonnen hat, löste in Polen heftige Diskussionen aus. Dürfen Priester eine Frau "Mörderin" nennen und mit den KZ-Mördern in Auschwitz vergleichen, wenn diese ihr Leben und ihre Gesundheit retten will und daher eine Schwangerschaft abbrechen muss? Gabriele Lesser erzählt eine sehr polnische und eine sehr katholische Geschichte in der TAZ: "Katholische Kirche unterliegt vor Gericht".
Der Link zu ihrer Reportage in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.

Wolfgang Schäuble hat das Image, in erster Linie ein knallharter Sicherheitspolitiker zu sein. In weiten Kreisen, vor allem links von der Mitte, hat er sich den Ruf erworben, mit seinen Sicherheitsmaßnahmen gegen etwaige Terrorangriffe einem autoritären Überwachungsstaat Vorschub zu leisten. Doch jeder, der Wolfgang Schäubles neues Buch gelesen hat ("Braucht unsere Gesellschaft Religion? Vom Wert des Glaubens"), weiß, dass dies allenfalls die halbe Wahrheit ist, meint Lewis Gropp in seiner Besprechung für DEUTSCHLANDRADIO: "Glaube als moralische Instanz".
Der Link zur Buchvorstellung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.

Dies alles und noch viel mehr wie üblich direkt verlinkt, ergänzt von aktuellen FERNSEH-TIPPS sowie einschlägigen ONLINE-REZENSIONEN im heutigen COMPASS.


Einen angenehmen Tag, ein schönes Wochenende und Gut Schabbes wünscht


Dr. Christoph Münz

COMPASS

redaktion@compass-infodienst.de

(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)



Abo-Hinweis

 Die Information, in welchem externen Medium Sie den vollständigen Text kostenfrei lesen können sowie einen Link dorthin ist angemeldeten Abonnenten vorbehalten!
Sie möchten die Information über die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link zum Artikel sehen und nutzen, um den angegebenen Artikel zu lesen?
Dann abonnieren Sie unsere Seiten oder testen Sie uns vorab mit einem kostenfreien Schnupper-Abonnement!
Abo bestellen

Sie sind bereits Abonnent?
Dann melden Sie sich bitte erst mit Ihrem Benutzernamen und Passwort an, um die Fundstelle inkl. Quellenangabe und Link sehen und nutzen zu können!

Anmeldung