ACHTUNG:
Die nächste tagesaktuelle Ausgabe erfolgt am Montag, 01. März 2010.

Guten Tag!
Natürlich stehen auch in den Medien Israels der Anschlag in Dubai und die damit verbundenen Rätsel im Blickpunkt des Interesses. Dabei ist das Staunen über die Dichte der Indizien nach dem Mord an einem Hamas-Führer, die stets wieder nach Israel führen, einem wachsenden Sarkasmus gewichen, berichtet Joseph Croitoru in einem Beitrag für die FAZ: "Liquidieren mit Stil. Die Medien und der Mossad". Ebenfalls mit den Hintergründen des Dubai-Anschlags, insbesondere mit der Rolle des Mossad und früheren Anschlägen, beschäftigt sich ein Beitrag von Adam Shatz, Redakteur der "London Review of Books", der in deutscher Übersetzung auf den Seiten von HAGALIL zu lesen ist: "Bündnisse, Morde, Karrieren: Wie Israel versuchte, die Hamas auszuschalten".
Die Links hierzu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Seit vor gut einem Jahr der Gaza-Krieg endete, ist es in Israel und in den Palästinensergebieten so still, wie es zuvor lange nicht gewesen ist. Die letzten Selbstmordanschläge in Jerusalem und Tel Aviv liegen Jahre zurück. In Ramallah wird so viel gebaut wie nie zuvor, und die Wirtschaft wächst. Das ist ein Fortschritt. Doch der politische Stillstand, der ihn begleitet, birgt auch eine große Gefahr, wie Hans-Christian Rößler in seinen Überlegungen für die FAZ darlegt: "Verführerische Ruhe".
Der Link dazu in der Rubrik ISRAEL UND NAHOST HINTERGRUND.
Sie gehören zu den wichtigsten archäologischen Funden der Welt: Die Schriftrollen vom Toten Meer. Nur vier Frauen ist es erlaubt, die antiken Schriftrollen zu berühren. Ihre Aufgabe ist langwierig und verlangt buchstäblich viel Fingerspitzengefühl, wie aus einer Reportage von Patrick Moser für N-TV hervorgeht: "Erste Hilfe für antike Schriften".
Der Link zur Reportage in der Rubrik ISRAEL INTERN.
Es sei „sehr desillusionierend“, wie wenig Vertrauen der israelische Außenminister Lieberman in den Friedensprozess mit den Palästinensern setze, sagte kürzlich der FDP-Europaabgeordnete Michael Theurer dem TAGESSPIEGEL. Auch der EU-Abgeordnete Jan Philipp Albrecht (Grüne), der wie Theurer zur Delegation des Europaparlaments für die Beziehungen zu Israel gehört, sagte, dass Lieberman mit seiner Außenpolitik der israelischen Regierung schade. Lieberman sprach am Dienstag in Brüssel mit EU-Abgeordneten, nachdem er am Tag zuvor mit der EU-Außenministerin Catherine Ashton zusammengetroffen war. Der TAGESSPIEGEL berichtet nähere Einzelheiten: "EU-Abgeordnete enttäuscht von Israel".
Der Link zum Bericht in der Rubrik ISRAEL, DEUTSCHLAND, EUROPA UND DIE WELT.
Hans Moser war ein viel beschäftigter NS-Star - und Ehemann einer Jüdin. Der österreichische Autor Franzobel setzt sich nun in seinem neuen Stück „Moser“ mit dem Balanceakt des Schauspielers während des Dritten Reichs auseinander: Überlebensopportunismus, wie er für viele Publikumslieblinge damals typisch war. Angelika Hager greift das Beispiel Moser auf und schildert im österreichischen Magazin PROFIL, wie "österreichische Publikumslieblinge sich mit dem NS-Regime arrangierten".
Der Link zu ihrem Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Er recherchiert über die Verbrechen der Nationalsozialisten, zündet aus Protest Kinos an, bereist unter falschem Namen Israel und fliegt mit seinem Reisebegleiter Klaus Kinski in hohem Bogen wieder hinaus: Thomas Harlan, der Sohn des Lieblingsregisseurs von Goebbels. Nuns sind seine sämtlichen Romane und sein umstrittener Film »Wundkanal« erschienen. Jonas Engelmann stellt den Autor und seinen Kampf mit der Vergangenheit in der JUNGLE WORLD näher vor: "Sauvater, du Land, du Un, du Tier".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik VERGANGENHEIT...
Mit dem Eingeständnis von Fehlern hat die Frankfurter Hazrat-Fatima-Gemeinde auf die Vorwürfe reagiert, mit denen die Gemeinde und ihr Imam Sabahaddin Türkyilmaz seit mehr als zwei Wochen belastet werden. In einer Pressekonferenz erklärte am Dienstag Ünal Kaymakçi als Sprecher der schiitischen Gemeinde, dass Muslime der "historischen Verantwortung der deutschen Gesellschaft gegenüber Juden und dem Judentum" bewusst sein müssten. Der Imam habe im Blick auf dessen Israel-Kritik und seine Teilnahme an einer anti-israelischen Demonstratin in dieser "neuralgischen Frage" die Grenzen überschritten. U.a. die WELT und die FRANKFURTER RUNDSCHAU berichten über eine denkwürdige Pressekonferenz: "Eingeständnisse der Fatima-Gemeinde".
Die Links zum Thema in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Die umstrittenen Papptafeln zum Nahost-Konflikt an der „Klagemauer“ am Kölner Dom sind nicht mehr zu sehen. Hat Walter Herrmann, der Betreiber des Projekts, damit auf die laufenden Ermittlungsverfahren wegen Volksverhetzung reagiert? Vor allem ein Bild, auf dem ein Jude ein palästinensisches Kind mit Messer und Gabel zerstückelt, um es zu essen, hatte für massive Kritik gesorgt. Walter Herrmann ist vom Leiter des Severinsburg-Theaters, Gerd Buurmann, und der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit angezeigt worden. Ihm wird „öffentlicher Antisemitismus“ vorgeworfen. Der Stil der Kritik erinnere an das nationalsozialistische Hetzblatt „Der Stürmer“. In einer internationalen Petition „against antisemitism in Cologne“ wird Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters aufgefordert, „endlich einzuschreiten“. Die Synagogen-Gemeinde kritisiert die „Klagemauer“ seit langem als „Anti-Wand“ voller „Hetzparolen gegen Israel". Der KÖLNER STADTANZEIGER berichtet über den Fall und auf den Seiten von HAGALIL ist ein Interview mit Gerd Buurmann zur Kölner "Antiwand" zu lesen: "Antisemitismus ist unser aller Problem!".
Die Links zu den Beiträgen in der Rubrik ANTISEMITISMUS.
Obwohl christliche Araber nur eine kleine Minderheit im Heiligen Land ausmachen würden, könnten sie im Konflikt, der die Region schon viel zu lange entzweit hat, eine wichtige Brücke sein, sagte der lateinische Patriarch von Jerusalem, Fouad Twal. Ein Teil des Problems sei, so stellt er fest, dass die 20 Fuß hohe Mauer in Israel um die palästinensischen Gebiete herum, das tägliche Leben für viele fast unmöglich gemacht habe. Rund 50.000 Christen würden im Gazastreifen, Ost-Jerusalem und im Westjordanland leben, weitere 200.000 in Israel. In einem vom katholischen Radio- und Fernsehnetzwerks (CRTN) in Zusammenarbeit mit Kirche in Not durchgeführten Interview für die Fernsehsendung ‚Wo Gott weint', beschrieb der Patriarch die vielen Herausforderungen, denen sich die Christen im Heiligen Land stellen müssten. Er bat um die drei großen „P´s": Gebet, Projektarbeit und Druck (prayer, project und pressure). Auf ZENIT ist das Interview in deutscher Übersetzung zu lesen: "Wo Gott weint - Eine ungehörte Stimme im Heiligen Land".
Der Link zum Interview in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Eine Voraussetzung für die erfolgreiche Integration muslimischer Mitbürger ist die Wissensvermittlung über den Islam und die Muslime in der deutschen Mehrheitsgesellschaft, schreibt Stephan J. Kramer, Generalsekretär des Zentralrats der Juden in Deutschland, in einem Beitrag für QANTARA: "Es ist vordringlich, der Mehrheitsgesellschaft ein ausgewogenes Bild der islamischen Religion und Zivilisation zu vermitteln. Solange das nicht oder nur ansatzweise geschehen ist, schießen Vorurteile ins Kraut", so Kramer. Gefordert seien: "Respekt füreinander - Respekt für die Demokratie".
Der Link zum Beitrag in der Rubrik INTERRELIGIÖSE WELT.
Der 16-jährige David wohnt in Berlin-Moabit, wo viele Einwandererfamilien leben. Als Jude hat er dort „an sich nicht so viele Probleme“. Allerdings komme es schon mal vor, dass er von Jugendlichen aus der Nachbarschaft angegriffen oder „Scheißjude“ genannt werde. David geht in die 10. Klasse der Jüdischen Oberschule in Mitte, die an diesem Dienstag Besuch von RTL-Moderator Peter Klöppel und der Staatsministerin für Integration, Maria Böhmer, bekommen hat. Die beiden wollen mit den 19 Schülern über deren Erfahrungen im Alltag reden, über Vorurteile und ihre Sicht auf das Thema Integration. Ferda Ataman war für den TAGESSPIEGEL mit dabei: "Ablehnung mit Folgen. Schüler der Jüdischen Oberschule erzählen ihre Erlebnisse im Berliner Alltag".
Der Link zur Reportage in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Das Buch, ein Roman, trägt den Titel "Die Teilacher", und dieses Wort will erst einmal erklärt werden: Es stammt von dem Verb "teilachen", was im Berliner Jiddisch so viel heißt wie "abhauen" - und es bezeichnet jüdische Vertreter, die über Land zogen und Waren aller Art anboten. Der Autor des Romans ist der Hamburger Michel Bergmann, geboren 1945 in einem Schweizer Internierungslager, Sohn einer jüdischen Familie mit Wurzeln in Frankfurt am Main. Frank Keil stellt den Autor und sein Buch in der WELT näher vor: "Jüdische Schicksale im Nachkriegsdeutschland".
Der Link dazu in der Rubrik JÜDISCHE WELT.
Nach ihrer Trunkenheitsfahrt hat der Rat der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) seiner Vorsitzenden Margot Käßmann einstimmig das Vertrauen ausgesprochen. Das teilte die EKD am Mittwoch in Hannover nach einer Telefonkonferenz der 14 Mitglieder des Rats am Vorabend mit. Auf einer regulären Sitzung noch in dieser Woche will das Gremium demnach eine abschließende Bewertung vornehmen. Die blaue Fahrt der Bischöfin über die rote Ampel wird heute reichlich kommentiert. Vielleicht am bemerkenswertesten ein Kommentar von Stephan-Andreas Casdorff im TAGESSPIEGEL, der die merkwürdige "Ökumene" dieser Tage in den Blick nimmt, die darin besteht, dass beide Kirchen, evangelische wie katholische, zur Zeit vereint mehr Schlagzeilen durch ihre internen Skandale als durch ihre theologische Kompetenz produzieren. Casdorff schreibt u.a.:
"Die ganze Sache ist total verfahren. Gerade in einer Zeit, da es doch dringend Leitplanken geben muss in der Diskussion der Gesellschaft über Maß und Mitte, genauer: über die Frage, wie der Sozialstaat Deutschland künftig verfasst sein soll, fallen die Kirchen aus, die katholische und die evangelische. Weil sie zutiefst mit sich selbst beschäftigt sind. Damit passiert genau das, was nicht passieren durfte."
Alle Links zum Thema in der Rubrik CHRISTLICHE WELT.
In Deutschland als Sohn eines Engländers geboren und aufgewachsen, Ex-Mitglied einer kommunistischen Splitterpartei, Verfasser eines Buches über die Jungfrau Maria und Redakteur der „Welt“: Alan Posener. Kürzlich legte er eine "Streitschrift" über den "Angriff des Vatikans auf die moderne Gesellschaft" vor. Darin geht es weder um eine theologische Auseinandersetzung noch um eine religionskritische Streitschrift im Sinne von Dawkins, Hitchens und anderen "neuen Atheisten". Vielmehr setzt sich Posener mit der machtpolitischen Rolle und der theologischen Ausrichtung Benedikts in und außerhalb der Kirche auseinander. Norbert Kluge hat das Buch Poseners für die LITERATURKRITIK besprochen: "Der Papst und die postsäkulare Gesellschaft".
Der Link zur Buchbesprechung in der Rubrik ONLINE-REZENSIONEN.
Einen angenehmen Tag wünscht
Dr. Christoph Münz
redaktion@compass-infodienst.de
(Editorial zusammengestellt unter Verwendung des Teasermaterials der erwähnten Artikel)

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