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(COPYRIGHT: Michael Krupp)
Vanunu war unter erschwerenden Auflagen 2004 freigelassen worden, wobei ihm vor allem jeder Kontakt mit Ausländern, besonders Journalisten, verboten worden war. Da es immer wieder zu Treffen mit Ausländern kam, häufig ganz zufällig, kam er immer wieder vor Gericht, wo er zu allerlei Strafen verurteilt wurde, zur Zeit zu einer Strafe von Dienstleistungen in einer Kommunität.
Vanunu hat von 1976 bis 1985 im Atomkraftwerk Dimona gearbeitet. Hier wurde er für gute Arbeit sogar mit einer Medaille geehrt. 1985 floh er mit einem Bündel von Dokumenten und Bildern nach England, die dort von der Presse veröffentlicht wurden. Israel ist der Meinung, dass er dies um des Geldes wegen getan hat. Vanunu behauptet, aus Gewissensgründen.
Jedenfalls ging aus den Dokumenten hervor, dass Israel über ca. 100 Atomsprengköpfe verfügt, was Israel niemals zugegeben hat, was aber bereits vorher mehr oder weniger bekannt war.
Nach seiner Freilassung hat Vanunu das Judentum verlassen und hat sich taufen lassen. In der ersten Zeit wohnte er im St. Georg-Compound der anglikanischen Kirche in Ostjerusalem. Nach Zerwürfnissen mit der Kirche hat er eine Wohnung in Ostjerusalem bezogen und wohnt heute im Wadi Joz Bezirk. Er schloss sich dann der lutherischen Kirche an, besucht jeden Sonntag den englischen Gottesdienst und anschließend den deutschen. Man kann sagen, er ist der treueste Kirchenbesucher, jeden Sonntag in der Kirche, wenn er nicht gerade wieder vor Gericht aussagen muss oder eine kurze Haftstraße verbüßt.
Vanunu liebte es nicht, Hebräisch zu sprechen, und da er kein Arabisch spricht, bleibt als Unterhaltungssprache Englisch. Vor einer Zeit überraschte er mich und sagte, er habe Hebräisch gesprochen. In einem Interview mit dem israelischen TV-Kanal 10.
Auch das hatte ein gerichtliches Nachspiel. Zwar war der gesendete Text von der Militärzensur genehmigt worden, aber der Geheimdienst verlangte die Originalaufnahme, ob da vielleicht nicht doch Militärgeheimnisse verraten worden waren (nach einer Meldung der „News of Israel“).
Unsere Gespräche haben mit Politik und Militärgeheimnissen nichts zu tun, außerdem bin ich nicht mehr aktiver Journalist und unsere Gespräche finden im kirchlichen Rahmen statt. Vanunu ist an allem sehr interessiert und braucht einfach den Austausch mit normalen Menschen. In einem Interview mit dem digitalen Nachrichtenportal „News of Israel“ sagt er: „Nach 18 Jahren im Gefängnis, es ist genug und mehr als das ... sie sollten mich gehen lassen. Alles, was ich will, ist Freiheit“.
Er hat in Briefen an das Innenministerium mehrfach darum gebeten, dass man ihm seine israelische Staatsbürgerschaft abnehme, Vergebens.
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